Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)
Urkunden und Schriften (in Übersetzung)
Mensch seid, mit, was Ihr ohnehin sicherlich genau wisset, dass, solange von Eurer Seite keine Unruhestiftung vorgekommen ist, auch bei uns weder eine Truppenbewegung noch die Absicht, Euch irgendwie Schaden zuzufügen, bestanden hat. Da Eure Angelegenheiten sich so gestaltet haben, ist es das Beste und Nützlichste, dass Ihr im Einvernehmen mit Uns, Eurem Freunde, der Macht Unseres achtungsvollen Freundes, des würdevollen Kaisers, seinem Lande und Reiche, seinen armen Ra'äjäs nur wohlwollet, Euren Räubern gar keine Bewilligung erteüet, diesen gesegneten Frieden und diese Ruhe und Sicherheit in Ehren haltet, Euch der Freundschaft und Nachbarschaft würdig bemühet, sämtliche Levend's und die übrigen Räuber in strenger Zucht zu halten. Auch bei Uns gibt es über all' Euer Erwarten dasselbe Bestreben und es ist ganz sicher, dass man sich bemühen und bestreben wird, die von Euch erwähnten Gefangenen ausfindig zu machen und freizulassen. Ihr müsstet Euch also in Übereinstimmung mit Uns, Eurem Freunde, für gute Taten und wohlwollende Handlungen einsetzen und Euch um die Vertiefung der Freundschaft und Innigkeit bemühen und die Hauptleute Eurer Grenzgegend strenge ermahnen, von friedenswidrigen Taten abzustehen. Wenn bei Euch davon Abstand genommen und der Friede beachtet wird, dann wird es auch bei uns für niemanden eine Möglichkeit zur Ausschreitung geben. Kurz, mein Freund, Unser grösster Wunsch ist es, den Frieden zu achten. — Übrigens Gruss dem, der den rechten Weg wandelt! In der wohlbeschützten Stadt Ofen. Der arme Diener Hüsein Pasa. Gesehen. 1 1 Die Adresse fehlt. — Legende, wie S. 323, Anm. 1.