Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1807

nende Art Euer Majestät zu unterlegen. Auf diese Erklärung wurde, da nun die Mehrheit schon dafür war, die Sache beendiget und ich nehme mir die Freyheit unter dem heutigen dato dutch eine eigene Vorstellung mich des Auftrags der Stände zu entledigen, worüber ich mir von Euer Majestät zu Beruhigung derselben und gäntzl[ichen] Vollendung dieses Gegenstandes eine gnädigste Ent­schliessung, welche ich selben bekannt machen könnte, ehestens zu ertheilen erbitte. Dieser allerhöchsten Entschliessung-Entwurf nehme ich mir die Freyheit Euer Majestät in der Anlaage zu unterbreiten. Allerhöchstdieselben werden daraus ersehen, daß ohne in selben des B. Vay und des geschehenen zu erwähnen, mein Antrag dahin gehet, daß Euer Majestät Ihre Zufriedenheit über die nicht erlassene Vorstellung und über die Danksagung der Stände zu erkennen geben, zugl[eich] aber Ihre Versicherung beyfügen möchten, daß Sie die, die gesetzlichen] Schranken nicht übersteigende Stimmenfreyheit und den salvum conductum, den die Stände zwar hier nicht gantz angemessen anführen, auch ferners noch unberührt erhalten wollen. Dadurch wird der Sache ein Ende gemacht, die Gemüther der Stände beruhiget und den ferneren Verhandlungen ein guter Vorschub gegeben, zuglfeich] aber Euer Majestät Rechte geschützt und denen Ständen ein Fingerzeig, wie sie ihre Stimmen­freyheit benutzen sollen, gegeben. Ich nehme mir dahero die Frey­heit. Euer Majestät nochmals zu bitten, diesen meinen allerunter­thänigsten Antrag gnädigst gutheißen und mir hierüber baldigst eine Entschliessung ertheilen zu wollen, zu welchem Ende ich auch gegenwärtiges Schreiben mittelst Estafette übersende. Da nun auch via militari Euer Majestät Entschliessung wegen dem B. Vay an­gekommen und sie ordnungsmässig morgen publicirt werden wird, so kann ich bey dem Umstand, daß sie nach dem ersten Antrag verläßt worden, unter denen Ständen neue Motionen erwarten, allein ich glaube nicht, daß sie von Erfolg seyn werden, da die meisten die Sache desselben nur weiters, als eine Privatsache betrachten, auf jeden Fall werde ich mit Ernste alles weitere Verhandlen der Sache zu hindern trachten. Sind Euer Majestät gnädigst mit meinem Bestreben Euer Majestät Willensmeynung in dieser Sache auch zu erfüllen zufrieden, so ist dieses der größte Lohn, den ich erwarten konnte; sollte aber ich selbe nicht gantz erreicht haben, so geruhen es Euer Majestät nicht Mangel an Bemühungen und Eifer, sondern der Beschwerlichkeit so viele verschiedene Gesinnungen habende Menschen unter einem Huthe zu bringen, sie zu bereden, gnädigst zu zuschreiben. Ueber die übrigen Landtags-Gegenstände, welche nun anfangen die von Euer Majestät gewunschene Richtung zu nehmen, sich ihrer Beendigung zu nähern, behalte ich es mir vor, nächstens einen weitläufigem Bericht zu erstatten. Geruhen Euer Majestät meinen zum allgemeinen Wohl abzielenden Antrag gnädigst zu genehmigen, so werde ich bey Ankunft Ihrer allerhöchsten Ent-

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