Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)
1807
Széchenyi Ferenc grófnál tovább tanácskoztak gróf Brunswick József tárnokmester, Semsey András perszonális, gróf Haller József, gróf Illósházy István és báró Révay Pál. (Gróf Zichy jelentése, privatbibl. fasc. 46.) Euer Majestät! Seit meinem letzten Schreiben berathschlagen sich die Stände immerwährend über den letzten Nuncium der proceres theils in denen Cirkeln, theils in Privat-Conferenzen, sind zwar mit selbem sehr unzufrieden, scheinen aber doch in manchen nachgeben zu wollen. Zu Erleichterung und Verkürzung der Verhandlung habe ich einige proceres und einige der ersten der Stände zusammentreten lassen, um die strittigen Puñete zu discutiren, auseinandersetzen und dann bey beeden Tafeln gleichförmig fürzugehen. Diese Maaßregel mußte ich bey der zwischen beeden Tafeln herrschenden Spannung, bey dem unter denen ständischen Mitgliedern herrschenden gegenseitigen Mißtrauen und Partheygeist sehr geheim gehalten werden, es sind dahero auch bey selber nur wenige und verläßliche Männer, und kommen selbe an verschiedenen Orten unter allerley Vorwand zusammen. Durch diese Vorbereitung hoffe ich eine entschiedene Majoritaet für die von mir Euer Majestät unterlegte Anträge selbst unter denen Comitats-Deputirten bald zu erzielen, da die Pluralitaet sich ohnehin schon auf meine Seite zu neigen scheinet. Künftige Woche gedenke ich die Sachen ad plenum zu nehmen und wenn es nicht in separirten Sitzungen gehet, eine mixtam abzuhalten und daselbst über die Hauptfragen zu votisiren, wodurch ich denn auch selbe durchzusetzen glaube. Daß unter denen proceribus ich auch viele geheime Opponenten habe, meldete ich, wenn ich nicht irre, Euer Majestät in meinem letzten Schreiben, allein ich besorge selbe auch in einer Mixta nicht, da sie sieh schwerlich trauen werden ihre Meynung zu offenbaren. Einige merkwürdige data hierüber werde ich Euer Majestät, wenn ich Ihnen in Wienn aufwarten sollte, mündl[ich] vorzutragen die Ehre haben Anschliessend unterlege ich eine Bittschrift des 2-ten Sohnes meines Kanzley-Directors, um eine honorair Secretairs-Stelle bey der königl. Statthalterey mit der Bemerkung, daß obgleich der Bittsteller in Rücksicht auf Kenntniße, Diensteifer und Thätigkeit ein ausgezeichnetes Individuum ist, es dennoch vielleicht, wenn nicht Euer Majestät in Rücksicht seiner im Jahre 1805 geleisteten Dienste ihn vielleicht ausgezeichnet belohnen wollten, hinlängl[ich] wäre, wenn er seines Dienstes Laufbahn als Concipist anträte, wo ich alsdenn nicht ermangeln würde, ihn in Rücksicht seiner Verwendung bey sich ergebender Gelegenheit zur Vorrückung in Antrag zu bringen. Ich ersterbe in tiefster Ehrfurcht von Euer Majestät Ofen, am 4-ten July 1807. der allerunterthänigste Diener Joseph Pal.