Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)
1806
daß falls dieser zu voreilig ausgeschriebene Landtag unglücklich] ausgehen sollte, Euer Majestät gnädigst meiner Warnung ingedenk seyn und mir nicht dessen Erfolg zuschreiben werden. Euer Majestät können im voraus versichert seyn, daß ich bey der Ueberzeugung der traurigen Folgen, welche daß Mißrathen des künftigen Landtags nach sich ziehen kann, gewiß keine Bemühung spahren werde, um Ener Majestät gerechte Absichten durchzusetzen und von denen Landesständen annehmen zu machen. III. Im welchem Orte soll der Jciinßige Landtag abgehalten iverden. Da nur 3 Städte vorhanden sind, in welchen ein Landtag bequem abgehalten werden kann, näml[ich] Ofen, Pesth und Pressburg, so mnß nothwendigerweise die Wahl Euer Majestät auf eine derselben fallen. Von selben ist Ofen, zumal im Winter, wo wegen der beschwerlichen] Passage der Donau Pesth nicht mit zur Aushülfe genommen werden kann, wegen Mangel an hinlänglichen] Quartieren für die Landtags-Mitglieder nicht wohl anwendbar. Pesth hat hinlänglich] Quartiere und nun auch angemessene Säle für die Landtags-Sitzungen, mithin wäre es allerdings zu dem Versammlungs-Orte des nächsten Landtags geeignet; hätte auch die Stimme des größten Theils des Landes für sich und verbände nebstbey auch jenen nicht unwesentlichen] Vortheil,.daß wenige Fremde dahin kommen, und die Mitglieder des Landtags nicht so leicht nach Wienn gehen, von da aber mancherley Gerüchte und Nachrichten mitbringen können, wodurch sie nur ihre Mitstände verwirrt zu machen pflegen. Dagegen hat Pesth jenen wesentlichen] Unvortheil, daß es von Wienn auf zwey Tagereisen entfernt ist, daß im Winter die Passage der Donau öfters gehemmt ist, mithin es fast unthunl[ich] ist durch mündliches] Anfragen bey Euer Majestät entstehende Anstände aufzuklären und zu verbessern, und daß die gegenseitige Correspondenz nicht so bequem und schnell vor sich gehen kann. Diese Betrachtung, die besonders bey denen von Euer Majestät für den nächsten Landtag ausgezeichneten Gegenständen, bey welchen mehrere Fragen von Wichtigkeit vorkommen und öftere Collisionen nicht auszuweichen seyn werden, von größtem Belange ist und manchmal von dem Erfolge entscheiden kann, macht mich für Pressburg stimmen, ohnerachtet daselbst die Quartiere unbequem und die Landesstände daselbst nicht gerne sind. Wollen Euer Majestät letzteren nochmals einen Gefallen erweisen, so könnte, wenn die Haupt Propositionen Euer Majestät superirt worden, der Landtag zu Verhandlung der übrigen mindern Gegenstände immerhin nach Pesth verlegt werden.