Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1806

Nachlesung der Zeitgeschichte nützlicher] Bücher und Schriften Sich au courant der Begebenheiten zu erhalten, viel weniger noch, Sich durch Bereisung Ihrer Staaten nähere Kenntniße derselben und Ihrer Unterthanen, zugl[eich] aber auch eine nützliche] Zerstreuung zu verschaffen. Die gegenwärtig aufgestellten Grundlinien einer Verbesserang im Geschäftsgange und in der Geschäfts-Eintheilung können, wenn sie ausgeführt und gehandhabet werden, Euer Majestät von vielen überflüssigen, Ihrer Aufmerksamkeit nicht würdigen Geschäften befreyen und Ihnen die nöthige Zeit verschaffen, die wichtigem Geschäfte mit Muße bearbeiten zu können. Ich wiederhohle es noch einmahl: zu Euer Majestät [sie!] sollen nur systematische Ausarbeitungen, Normalien, Abänderungen in beeden, wichtige ihrer Aufmerksamkeit würdige Ereigniße, welche sich in ihren Ländern zutragen, Geschäfte, welche mit denen auswärtigen in Verbindung stehen, so wie alle größern Ausklagen gelangen; alle übrigen minder wichtigen Geschäfte aber, ausser jenen, welche vermöge denen Landesgesetzen Ihnen unterlegt werden, müssen gäntzl[ich] denen Hof- und Landesstellen überlassen werden. Geruhen jedoch Euer Majestät auf keinen Fall die Erthei­luog von Gnadenbezeugungen, Belohnungen, Ausstellungen, Beför­derungen (welche Sie Sich bishero reservirt haben), diese Triebfeder so vieler menschlicher] Handlungen aus der Hand zu lassen, Sich dieselbe allein vorzubehalten, überhaupt aber denen Geschäften, ihrem Gange jene Thätigkeit wieder mitzutheilen, deren Sie fähig sind. Werden dann Euer Majestät mit der Ihnen eigenen strengen Gerechtigkeits-Liebe einerseits denen wohlverdienten Staatsbeamten Ihre Gnade nicht entziehen, andererseits aber die sich minder gut verwendende, nachlässige, oder wohl gar schlechte Diener des Staats mit einer angemessenen Strenge und dem gehörigen Ernste behandeln, so wird der Erfolg davon dem Staate die schönsten Früchte bringen. Dieses sind, Euer Majestät, meine auf eine 10jährige Erfährung gegründete Bemerkungen über den gegenwärtigen Zustand der Staatsverwaltung, des Geschäftsgangs, die Anträge, welche ich zu Verbesserung derselben im allgemeinen zu machen wage. Sollten sie Euer Majestät Zufriedenheit sich erwerben, so werde ich mir dann die Freyheit nehmen, auch die einzelnen Anträge zu Ver­besserung der Staatsverwaltung und des Geschäftsgangs in Hungarn auszuarbeiten und Ihnen zu überreichen. Reiner Diensteifer, der Wunsch durch diese meine wenigen Bemühungen den Anlaß zu einer Reforme des Geschäftsganges zu geben und den Grund zu einer weitern, einzelnen Bestimmung der Verhältniße der verschiedenen Bestandtheile der Staatsverfassung zu legen, haben mich zu dieser Ausarbeitung bewogen.

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