Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1805

und obgleich unter selben manche Gelegenheiten, vorzüglich in denen Vorstädten, von der Art sind, daß man sie wegen Enge des Raumes und andern Unbequemlichkeiten zu diesem Zweck nicht verwenden kann, so findet man doch daselbst eine große Anzahl geräumiger Häuser, und da die meisten Quatiere in selben nur zu Markts- und Terminszeiten besetzt sind, so wäre hinlängliche Gelegenheit vorhanden, daselbst die Stände, besonders, wenn sie ihre Forderungen nicht zu hoch spannen, unterzubringen. Dagegen fehlet es gegenwärtig in Pest an einem zu den Sitzungen hinlänglich vorbereiteten Locale; dieses könnte jedoch, da der Domherr und Rector des Generalseminariums, Bärnkopf, den Theil des Seminarialgebäudes, welcher an die Paulinerkirche anstösst, gegen deme abtritt, daß die Szecsenyische Regnicolar­bibliothek dahin versetzt werde, in diesem Theile, wo sich ohne­hin sehr große Säle vorfinden, mit wenig Auslagen hergestellt und zubereitet werden. Aus diesen Thatsachen erhellet, daß es in Ofen allein nicht,, in Pest aber mit einigen Voranstalten thunlieh sei den Landtag in Winterszeit abzuhalten. Da diese beiden Orter in der Mitte des Landes liegen, so wäre auch der allgemeine Wunsch der Stände befriedigt, wenn der Landtag im letztern Orte abgehalten würde. Sollten jedoch Euer Majestät wünschen, daß der Landtag in Ofen eröfnet, und so lange es thunlich, auch fortgesetzt werde, so könnte dieses auf zweierlei Art statt haben: wenn nämlich entweder 1° in denen zwei Monathen Jänner und Februar, wo die Passage der Donau beschwerlich ist, all jene Gegenstände, welche durch Deputationen ausgearbeitet werden müssen, vorgenommen würden, dieselben könnten demnach in beiden Städten zusammen­sitzen und ihre Ausarbeitungen mit Eröfnung der Passage denen Ständen vorlegen. Oder aber 2°, daß der Landtag in Ofen eröfnet,. alsdann aber auf die Zeit der gehemmten Uberfuhr nach Pest ver­setzt würde, wohin sich denn auch die geringere Anzahl der Stände, welche in Ofen seine Wohnung hätte, verfugen müste. Ein dritter Ort zu Abhaltung des Landtags wäre Preßburg. Sollten Euer Majestät diesen fürwählen, so muß ich Hochdieselbe bitten, mir Ihre Willensmeinung darüber, ehestens zu eröfnen, damit in denen preßburger Landhaussälen Ofen gesetzt und Doppel­fenster beigeschafft werden, ohne welchen im Winter es nicht möglich wäre, sich daselbst zu versammeln, zu welchem Zwecke Euer Majestät auch die Gnade haben müßten, die nöthigen Gelder bei der Hungarischen Hofkammer anzuweisen. Wo immer nun Euer Majestät den Landtag abzuhalten gedenken, ist es nothwendig, daß Dieselbe mir es ehestens bestimmt bekannt zu machen geruhen,* damit bei Zeiten für die nöthigen Quartiere, Herbeischaffung des erforderlichen Holzes und VictuaUen

Next

/
Thumbnails
Contents