Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1806

Theils Ihrer durch feindliche Einfälle und häufige Durchmärsche der russischen Truppen verwüsteten deutschen Erblande aufmerksam* Hochdieselben trugen mir dahero zuerst auf, die in Hungarn veranlaßte Früchteneinkäufe noch ferners fortzusetzen; dann mach­ten Sie mir durch allerhöchstes Handbillet vom 19 te ^ [Decem]ber dem zugedachtem Zwecke dem Saltzinspector Pongräcz gegebenen Auftrag bekannt, und befahlen selben darinn allen möglichen Vorschub zu leisten, endl[ich] erliessen E. Majestät in dieser nähm­lichen Absicht am 28 ten [Decemjber ein allerhöchstes Handbillet an den Hung. Hofkanzler, worinn Sie ihm auftrugen, mittelst der Obergespänne die vermöglichere Grundherren und Gemeinden zu Lieferung beträcht[licherj Beiträge an Früchten und Vieh zum Behufe jenes Theils des Landes, welchem eine Noth bevorstehet, und des noch weit größeren Theiles der deutschen Erblande, welcher dieser Gefahr kaum entgehen wird, zu vermögen. Alle diese Veranlassungen, welche seines Orts gehörig ins Werk gesetzt und thätig betrieben worden, zielen zu dem nähm­lichen, so wichtigen Zweck ab, da sie jedoch auf verschiedenen Weegen getroffen, durch verschiedene Personen ausgeführt, von keinem centro geleitet werden, so ist es fast unausweichlich, daß in diesem Geschäft Kreutzungen der Dispositionen und eine grössere, auf die Erhöhung der Einkaufs und Transportspreise schädlichen Einfluß habende Goncurrenz entstehen müsse, wenn nicht dasselbe nach einem festgesetztem Systeme, nach gleichen Grundsätzen eingerichtet, und stets von dem nämlichen Chef geleitet wird. Überzeugt von den nachtheiligen Folgen, welche dieser Mangel eines Systems in denen Verpflegsanstalten sowohl für das König­reich Hungarn, als auch für die angränzende Erblande haben kann; noch mehr aber durch den Wunsch geleitet, in der gegen­wärtigen äusserst traurigen Lage des Staats nach Kräften zu deren Verbesserung beitragen zu können, nehme ich mir die ehrfurchtsvolle Freiheit, in der Anlage E. Majestät einige Bemer­kungen über die gegenwärtige Laage von Hungarn in Rücksieht auf seinen eigenen Bedarf sowohl, als auf die Aushülfe, die dieses Land denen benachbarten Erbstaaten, ohne sich zu schaden, gewähren kann, dann über die Verfassung eines Sistems zu Leitung dieses Geschäfts zu unterbreiten. Von E. Majestät Weisheit wird es abhangen zu entscheiden: in wie weit selbe annehmbar und denen Umständen angemessen, und darnach die weiteren gnädigen Befehle zu ertheilen sind. Nur muß ich in aller Unterthänigkeit bemerken, daß nachdeme es jetzo vorzüglich] darauf ankömmt, daß die Aushülfe bei Zeiten geleistet werde: die im ersten Punckt der Bemerkungen ad A. in Antrag gebrachte Versehung der Landesbehörden über den Zustand ihrer eigenen Versehung bereits mittelst der König. Hung. Statt­halterei veranstaltet worden, daß ferners auf den Fall, wo E.Majestät

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