Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1806

wie Sich Eure Majestaet auszudrücken geruhten, die Verbindung der Streitkräfte des Königreichs Hungarn mit jenen der deutschen Erblande zu rechter Zeit hinderte, und es dem Feinde möglich machte, beynahe in dem Herzen der Monarchie seine ganze Kraft auf einen Punkt zu concentriren, an durch aber auch die Bemühun­gen Eurer Majestaet zu Erlangung eines wenigstens erträglichen Friedens verzögerte und Ursache an manch anderen Unfällen war, welche sonst hätten abgewendet werden können. Diese Beschuldigungen könnten auf keinen Fall das Land treffen, da selbes in all und jedem, nach den von mir in Folge der von Eurer Majestaet unter dem 7-ten [Novem~|ber ertheilten Vollmacht getroffenen Anstalten, deren fürnehmste ich Eurer Majestaet vor Ihrer Abreise von Preßburg vorgetragen und darüber Ihre Bestättigung erhalten hatte, vorgieng. In Betreff dieser Maas­regeln liegt also die gantze Verantwortlichkeit auf mir. Ich scheue selbe keineswegs und nehme mir die Freiheit Eure Majestaet in voraus zu versiehern, daß ich mit weniger Mühe Sie überweisen werde, daß nur die Kürtze der Zeit und die Schnel­ligkeit der Fortschritte des Feindes seit dem 12-ten [Novem]ber v[origen] J[ahres], endlich die Saumseeligkeit und Unordnung, welche bei Annäherung des Feindes in denen Verhandlungen jener Stellen herrschte, welche die nöthigen Voranstalten zur Insurrec­tion hätten treffen sollen, dann endlich selbst die natürliche Laage des Landes und die Stellung der verschiedenen Armeen daran Ursache waren, daß die Streitkräfte des Königreichs Hungarn nicht zu rechter Zeit versammelt werden konnten. Eben so wenig kann das gantze Land eines Mangels an Nachdruck und Gemeingeist in Ausführung des lezten über die Insurrection gemnchten Gesetzes, Eurer Majestaet Verordnungen und meiner Befehle beschuldiget werden. Noch ehe ersteres ver­fertigt, die Insurrection beschlossen worden, trafen schon auf meinen Geheiß die Vizegespänne in denen betreffenden Comitaten Anstalten zur Conscription des Adels, zur Bey. v chaffung der Pferde und Rüstungssorten. Ohnerachtet die Landtagsartikel weder in der gehörigen Form expedirt, noch an die Behörden abgeschickt wur­den, trafen selbe mit dem grösten Eifer auf den blossen Bericht ihrer vom Landtag rückkommenden Deputirten, ohne selbst die Abhaltung der Congregationen abzuwarten, die nöthigen Anstalten. Bei denen Congregationen und bei der wirklichen Aufstellung der Insurrection zeigte sich zwischen dem Adel und Contribuenten ein rühmlicher Wettstreit für das Vaterland die AVaffen zu ergreifen. Einstimmig war jeder bereit, selbst seinen lezten Tropfen Bluts aufzuopfern, wenn es das Wohl des Landes, die Vertheidi­gung seines Königs erheischt hätte. Ohne der einzelnen Particuliers zu erwähnen, welche bei dieser Gelegenheit über ihre Schuldigkeit zur allgemeinen Verteidigung beitrugen, will ich hier nur unter

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