Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1803.

schaffen, ist er im Stande selbe zu verbreiten und von allem, was vorgehet, auf das genaueste unterrichtet zu seyn ; auch würde ihm vielleicht, bey den vielen Feinden, welche das Haus Oesterreich hier hat, es gelungen haben, sich zu dem vorigen Kredit hinaufzu­schwingen, wenn nicht eben ein vor einigen Tagen von Konstanti­nopel gekommener russischer Kurier dem Kaiser Nachricht von denen Intriguen des französischen Ambassadeurs in Konstantinopel Brune gebracht hätte. 1 Nach selben trachtet der erste Konsul der Pforte Besorgniße -über die Absiebten unseres und des russischen Hofes gegen selbe einzuflößen, zu deren Abwendung er die Ein­räumung einiger Posten im türkischen Reich fodert. Man befürch­tet hier, die Pforte werde nachgeben und nebstbey denen Franzosen ausserordentl. Handelsvorzüge auf dem Schwartzen Meer zugestehen. Meiner geringen Einsicht nach können solche Schritte nur Rußland von Frankreich entfernen und zu einer Annäherung gegen Oester­reich führen, wozu jedoch bis auf diesen Augenblick kein großer Anschein ist; vielmehr scheinet es, die Majoritaet des Ministeriums sey noch bishero davon entfernt und der Kaiser selbst hat mir nie davon gesprochen. Die Verhältniße mit Schweden werden sich allem Anschein nach ehestens ausgleichen, da der König in einem eigen­händigen an den Kaiser gerichteten Brief die gantze Sache der Entscheidung des hiesigen Hofes anheim stellt ; von beyden Seiten wünscht man den Frieden, das russische Ministerium behandelt jedoch das schwedische in einem sehr hohen Tone und spricht noch von Satisfaction und von Entschädigungen, ich zweifle aber nicht, daß sich auch dieses beylegen werde. Ueberhaupt scheint das angenommene Systeme des hiesigen Hofes und des Ministeriums jenes mit allen Mächten gut zu seyn, ohne eine oder die andere zu bevortheilen und sich in etwas einzulassen. Was die innern Verhält­niße betriff, scheinet gegenwärtig eine Veränderung in dem ministerio bevorzustehen, man spricht der Kriegsminister Wäzmitinow 2 und der Justitz-Minister Dershavin 3 würden entlassen werden; bey de sind rechtschaffene Männer und scheinen mit denen Veränderungen, welche die zur Neuerung geneigte Minister in Antrag bringen, nicht einverstanden zu seyn. So viel ich bisher bey meiner kurtzen Anwesenheit bemerken konnte, so herrscht in der öffentl. Verwal­tung ein schädl. Hang zu Neuerungen und verschiedene Partheyen machen sich den Einfluß in selbe streitig. Eine erst unlängst erschienene Ukase, wodurch der Kaiser den Gr. Serge Romanzow, welcher einigen seiner leibeigenen Bauern befreyte, sein Wohlgefallen zu erkennen gegeben und den Wunsch äusserte, daß mehrere diesem 1 Brune Vilmos (1763—1815), később pair. 2 Vjazmitinov Kazmics Szergej gróf, aki hadügyminiszter volt 1802-től 1808-ig. 3 Derzsavin Romanovics Gavrijil (1743—1816), híres költő, már I. Pál alatt nagy szerepet játszott. 1803-ban nyugalomba vonulva vidékre költözött.

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