Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1803.

Kaiserinn glüeklich. Es scheint mir nur, daß sie vielleicht etwas mehr Einfluß in die Geschäfte nehmen möchte, als es der Kaiser ihr gestattet; sie siehet zu Mittags und Abends Leute und lebt gantz auf dem vorigen Fuß, von welchem die regierende Kaiserinn gantz abgewichen ist, dieses ist auch vielleicht eine der Ursachen, warum selbe entzweyt sind Ich speise bey ihr zuweilen zu Mittag, jederzeit aber des Abends. Der Großfürst Constantin, welchen ich alle Tage sehe, ist Euer Majestät ausserordentl. attachirt, er belobt sich überall aller ihm erwiesenen Gnaden und hat wirkl. hierlandes die Reputation unseres Militairs, welche, wie ich weiters oben bemerkte, etwas wankte, wieder hergestellt. Da der Kaiser mit ihm gut ist, -so kann man von ihm vieles hoffen um so mehr, als er sich jetzt tagtägl. mehr zu seinem Vortheil ändert und solider wird; ich glaube also, daß es nur nutzen kann, wenn wir seine Freundschaft cultiviren. Er gedenkt künftiges Jahr vielleicht wieder nach Wienn zu kommen und ist von denen, welche den Kaiser persuadiren wollen, unsere Läger bey Gelegenheit zu besuchen. Die Heurath des Erbprinzen von Weimar 1 mit der Großfürstinn Marie 2 ist, wenn sich beede Partheyen conveniren, auf den heurigen Herbst festgesetzt, jene der Großfürstinn Catherine mit dem Erbprinzen von Bayern ist zwar noch nicht bestimmt, aber die Sache hat sich nicht zerschlagen, wie man vorgab. Die 2 wichtigsten politischen Nachrichten sind hierorts die Mishelligkeiten mit Schweden und die Verhältniße mit Frankreich. Erstere datiren von einer unbedeutenden Gräntz-Streittigkeit am Kymmene-Fluss, 3 welche in keinem der Friedens-Traktaten mit Schweden beendiget worden und nun durch eine unvorsichtige Dienstfertigkeit des russischen Isprawnik 4 zu Abberfors, 5 welcher bey Gelegenheit der Reise der russischen Kaiserinn in diese Gegend die strittige Gräntzbrücke mit den russischen Farben bemahlen ließ, aufgewärmt worden ist. Von Seite Rußlands hat man sich zu einer billigen Satisfaction erbothen, auch ist der Ispravnick wirklich bestraft worden, von Seite Schwedens aber hat man sich allerley Gewaltthätigkeiten erlaubt, welche zu einer Entfernung der Ge­müther geführt. Dieses war die Laage der Sachen bis unlängst der König von Schweden in einer Note an das hiesige Ministerium nicht nur eine eclatante Satisfaction, sondern auch die zurückgäbe einiger seiner Krone entrissenen Stücke Landes foderte, zugl. aber auch Truppen marschiren, Magazine anlegen und die Gräntzfes­1 Károly Frigyes weimari herceg. 2 Mária Pavlovna nagyhercegnő, szül. 1786. 3 A Kymmene folyó a Paijäne tóból folyik a Finn-öbölbe; sokat szerepelt az Oroszország és Svédország közti határviszályokban. 4 Községi előljáró. 6 Abborfors, Finnország határán. Az esetet illetőleg v. ö. E. M. Arndt: Schwedische Geschichte unter- Gustav III. und Gustav IV. Adolf. Leipzig. 1839. 199. 1.

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