Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1801.

endlich aber mit dem in Pest so blühenden Handel und der in einer grossen Handelsstadt notwendigen Freiheit nicht vereinbar ist diejenige strenge Ordnung einzuführen und Maaßregeln zu ergreifen, welche zu der guten Bildung der Jugend notwendig wären. In Betref des Orts, wohin die Universitaet zu übersetzen wäre, führet die Hofkanzlei weiters an, daß wenn Euer Majestät den Vortrag, den sie ihnen unter den 28-ten Augusti laufenden Jahres unterlegt hat, allergnädigst genehmigten, in Tyrnau mehrere Fundationalgebäude durch das Militare geräumet würden, wohin die Universitaet wieder eingesetzt werden könnte; daß auch der verstorbene Bischof von Erlau ein für die Universitaet erbautes und zugerichtetes Gebäude hinterlassen hätte, ohne daß er dieselbe dahin habe verlegen können. Ausser diesen 2 Oertern bringt sie auch neuerdings die in ihren altern Vorträgen vorgeschlagenen Städte Gran und Waitzen mit der Erinnerung in Antrag, daß vermöge des paszmanischen ersten Stiftsbriefes der Universitaet, dieselbe in einem in der Graner Diaeces befindlichen Orte bestehen sollte, und obgleich diese Stiftung durch Verleihung mehrerer Güter von Euer Majestät merklich vergrössert worden, so glaubet dennoch die hungarische Kanzlei, daß nur dann die Universitaet in ein ausser der Graner Erzdiaeces befindlichen Ort aufzustellen wäre, wenn entweder die Verminderung der Übersetzungunkösten, oder aber der Nutzen der Schuljugend es foderte. Nach Vorauslassung dieser Sätze glaubet also die H. Kanzlei, daß der königlichen Statthalterei der Auftrag zu geben wäre, die Pläne und Kosten überschlage der Ubersetzung der Universitaet in einen jeden der vier vorgeschlagenen Oerter separirt verfertigen zu lassen und Euer Majestät zu unterbreiten, damit man alsdann entscheiden könne, wohin die Universitaet zu setzen sei. Die h [ungarische] Hofkanzlei bestehet auch noch ferners in ihrem sub N° 3° beiliegenden Vortrag gemachten Antrag, daß nämlich die Academie von Fünfkirchen auf Raab zu transferiren wäre um so mehr, als der Adel in der Nähe von Raab viel häufiger, als bei Fünfkirchen ist, und die Stadt Raab sich angetragen, alle zur Ubersetzung der Academie und Reparation der dazu gehörigen Gebäuden erforderliehe Unkosten aus eigenem zu bestreiten. Auf den Fall aber, wo Euer Majestät die Universitaet auf Tyrnau wider zurückstellen wollten, ist die Kanzlei der Meinung, daß obgleich der Stadt Preßburg dadurch, daß die Academie von dort wegkäme ein neuer Schaden geschähe, dennoch diese letztere wegen der allzu grossen Nähe von Tyrnau auf Waitzen verlegt werden sollte. Endlich stimmt die Hofkanzlei der Meinung der Regnicolar­deputation, daß bei ein oder anderer Academie das Studium iuris aufhören sollte, um so weniger bei, als man, nachdem die Convicten bei denen Academien wiederhergestellt werden, denen daselbst be-

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