Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1801.

bin ich zwar in Wesentlichen einverstanden, habe aber dabei fol­gende 2 Erinnerungen. Die hungarische Sprache von welcher die Kanzlei erachtet, daß selbe in denen Normalschulen grösserer Städte und Oerter, dann Primarschulen 1 gelehrt werden sollte, ist zwar die eigen­tümliche Sprache des Landes, jedoch keineswegs eine allgemeine, noch jene, die unter dem gemeinem Volke am meisten ge­sprochen wird. Da nun die Normalschulen meistens von den Bürgern, Bauern, oder kleinern Adel besucht werden, derjenige Teil derselben aber, welcher sich nach meinem ad puncta generalia gemachten Antrag über die Normalschulen hinauf schwingt, der höhere Adel und reichere Bürger ohnehin ihre Studien in den lateinischen Schulen fortsetzen, so glaube ich, daß das Studium der hungarischen Sprache, als minder nötig, aus denen für die Normalschulen bestimmten Studien ausgelassen und, wie bishero, bei den Gymnasien zu belassen wäre. Ein gleiches tritt ebenfalls in Betreff des pag. 29 a et . 30 a vor­geschlagenen Lehrers der deutschen Sprache ein. Von dieser all­gemeinen Regel glaube ich jedoch die primär Nationalschulen,'" welche in denen grössern Städten des Landes sich befinden, aus­nehmen zu müssen, in welchen die hungarische und deutsche Sprache mit desto mehr Nutzen gelehrt werden könnte, als sie zum allge­meinen Verkehr notwendig sind. In Betref der Übertragung der Gymnasien an die geistlichen Orden wird weiter unten meine Meinung folgen. Was endlich den Antrag betriff, daß man den Lehrstuhl der Elementen der latei­nischen Sprache den bei den Gymnasien befindlichen, wenig be­schäftigten Professoren der hungarischen Sprache übertragen solle, muß ich bemerken, daß dieser Professor durch die im Erkran­kungs- oder Abwesenheitsfall eintretende Suppletion der übrigen Gymnasialprofessoren ohnehin genug beschäftiget sei ; es wäre also besser bei den Gymnasien zu dem Lehrstuhl der Elementen der lateinischen Sprache einen eigenen Professor zu bestimmen, welches für den Studienfond eine sehr unbeträchtliche Auslage sein würde. A pag. 32 bis 35 a in Betref der Elementen der lateinischen Sprache beruft sich die Hof kanzlei auf ihre vorhergehende Mei­nung und glaubet, daß zwischen den verschiedenen Normalschulen und ihrer Direction ein Unterschied zu machen sei. Die sogenannten primär und capital Normalschulen, 3 wie solche in denen Tabellen sub N° 4° et 5° für die Städte vorgeschlagen worden, könnten auch in Zukunft unter der Aufsicht der Ober­1 Scholae primariae vel normales, a tankerületek székhelyén felállított, tanítóképző tanfolyammal bővített népiskolák. 2 A népiskolákat nemzeti iskoláknak is nevezték. 8 Szintén a tankerület székhelyén működő mintanópiskolát jelenti.

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