Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)
1801.
ápr. 16-án kelt fölterjesztéséből vette át. József nádor azonban korántsem festette a bajokat olyan éles .megvilágításban; ehelyett inkább azok okait kereste ós orvoslásukra tett javaslatokat. Euer Majestät! Da nach, der mir mündlich von Euer Majestät gemachten Aeusserung Ihre höchste Gesinnung dahin gehet, nächstens in Hungarn einen Landtag zu halten, und der Erfolg desselben hauptsächlich von der Art, wie er vorbereitet und geleitet wird, und von der Stimmung und Denkungsart des Landes abhängt, so halte ich es für meine Pflicht Euer Majestät die Mittel vorzuschlagen, wie die im Lande bestehende gute Stimmung und Denkungsart noch befördert und die mir bekannten vorzüglichen Beschwerden des Landes vor ErÖfnung des Landtages gehoben, dadurch aber der gute Erfolg desselben gesichert werden könnte. Daß die allgemeine Stimmung des Landes gut sey, beweißt der Eifer, mit welchem dasselbe die letzte Insurrection aufgestellt hat, auch bin ich überzeuget daß in der Zukunft dasselbe zur Vertheidigung des Königs, des Staats und seiner Grundverfassung alles beytragen werde. Jedoch kann ich nicht läugnen, daß es auch in Hungarn Mißvergnügte giebt und daß es bey dem in jetzigen Zeiten leider so sehr eingerissenen Hang zu Neuerungen und der freyen, irreligiösen Denkungsart, besonders unter der Jugend viele giebt, welche eine schlechte Denkungsart hegen. Um dieses deutlich auseinanderzusetzen, werde ich in der Kürtze durch alle Klassen der Inwohner Hungarns gehen und bey einer jeden deren Stimmung und Gesinnungen, so wie sie mir aus der wenigen durch 5 Jahre gesammelten Erfahrung und den Berichten rechtschaffener Männer bekannt ist, zugleich aber auch die Mittel, wie ich selbe zu Verbessern glaubte, anführen. [L] Die lte Klasse ist die Klerisey. Diese hat in Hungarn, dadurch, daß sie in allen öffentlichen Gelegenheiten das Worth führet und der gemeine Mann in ihr sein Zutrauen setzt, auf die öffentliche Denkungsart einen großen Einfluß. [a.] Der hohe Klerus hat durch den Todesfall des verstorbenen Primas ein würdiges Oberhaupt verlohren; da aus allen in Hungarn befindlichen Bischöfen keiner im Stande ist denselben in Rücksicht auf seine Talente, ausserordentliche Kenntniß der Geschäfte und des Landes zu ersetzen. Eben so empfindlich wäre ihr der Verlust 9 nach einander verstorbenen Diocaesan-Bischöfen, worunter mehrere vorzügliche Männer gewesen, wenn nicht Euer Majestät durch die Besetzung der erledigten Bisthümer mit würdigen, der Geschäfte kündigen Männern der Sache abgeholfen hätten. Jetzt kann man mit Gründe sagen, daß die höhere Geistlichkeit größtentheils aus rechtschaffenen und mit allen zu ihrem Amte nöthigen Eigenschaften versehenen Männern bestehe, und daß die Zahl jener, welche einen mit ihrem