Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1799.

diesem Zwecke fortarbeiten. Er wünsche eine baldige aufrichtige Erklärung der Sachen und zu wissen, was wir eigentlich für weitere Absichten haben, um so viel rrehr, als die Engländer mit der größten Aufrichtigkeit ihm den Zweck ihrer Operationen entdeckt. Schlüßlichen äusserte er sich, daß wenn man ihn noch ferners in seinen Kriegs Operationen nicht unterstützen würde, er bemüßiget seyn würde, seine Armeen ins deutsche Reich und vielleicht noch weiters zurückzuziehen. Ich erwiederte ihm hierauf: Euer Majestät wünschten nichts sehnlicheres, als alle seine Zweifel aufgeklärt und alle mit ihm bestehende Irrungen beygelegt zu sehen. Darauf sagte er, er wünsche es auch und entschuldigte sieh bey mir über die Art, wie er mich die vorigen Tage behandelt, und sagte mir, er hätte mich zwar immer geliebt, wäre aber von sehr üblen Humor gewesen wegen den schlechten Nachrichten aus der Schweitz, und da er sich nicht verstellen könnte, so hätte er auch damals, obgleich mit schweren Herzen, mich nicht anderes behandeln können. Er sagte mir nachher noch viele andere sehr schmeichelhafte Sachen und entließ mich nach einem V2 stündigen Entretien. Dieser Schritt, den ich machte, wirkte auf den Kaiser so viel, daß er noch den nämlichen Abend mir durch den hiesigen Kommandanten melden ließ, er habe bestimmt, das die hung. Garde bey mir Dienste thuen solle, auch hat er meinen Kammerherren und dem F. Auersperg erlaubt, auch in publico bey mir zu'dienen. Den 30ten früh schickte er Rastopehin zu mir mit dem Auftrage, mir den Andreas Orden anzutragen, worauf ich erwiederte, ich könne ohne Euer Majestät Bewilligung keinen Fremden Orden tragen, würde aber durch den nächsten Kurier mir dieselbe erbitten, 1 ich bitte also mir über die­sen Punckt Euer Majestät Willensmeynung nächstens bekannt zu machen, da es dem russischen Kaiser eine ausserordentliches Ver­gnügen machen würde, wenn er mir ihn selbst geben könnte. Um V2II war zuerst die grichische, hernach die catholische Copulation, worauf eine große öffentl. Tafel war, wobey er auch Euer Majestät und Dero Gemahlin Gesundheit trank. Als ich mich nun nach dem Essen in Euer Majestät Namen dafür "bedankte, sagte er mir, • ich wüßte, wie er gegen Euer Majestät freundschaftlich gesinnt wäre, und ich sollte es nur Ihnen berichten. Abends war Bai pare, nach welchen er mich mit meiner Frau in das für uns besimmte Quartier führte. Heute früh kam er in aller frühe zu mir, spaßte mit mir und gieng hernach wieder fort. Um 11 Uhr empfieng ich mit meiner Frau die Glückwünsche von dem gantzen Adel und die fremdn Ministers. Abends ist Theater. Aus allem dem vorher­gelassenen werden Euer Majestät ersehen, daß der russische Kaiser anfängt sich zu einer Explication herbey zulassen, daß die Laage der Sachen sich bessert und daß wir hoffen können, vielleicht denen­selben wieder eine gute Wendung zu geben. Es kömmt alles nur 1 V. ö. I. 88. sz.

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