Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1799.

zu fahren, eine Entfernung von 6 Meilen, welche wir nur in 9 Stun­den zurücklegten. Den 6ten fuhren wir auf ßiliea 1 9 Meil. weiter, da aber der Weg sehr steinigt und die Fuhrleute etwas ungeschickt waren, so brachen die meisten Wägen unterweges und daß [sie!/ zwar so, daß der Kammerherren-Wagen 15 Stund zubrachte um 3 Meil. weit zu fahren, indem sie alle Augenblicke stecken blieben. Hier brachen auch die Kuchelwägen und da in Bilica keine Möglichkeit war, etwas zu repariren, so giengen wir auf Symor 7 Meil. weiter, wo wir erst sehr spät ankamen und so wie in Bilica, nichts als Brod und Wein und einige Eyer zu essen bekamen, auch blieben wir über Nachts in einem Hause, wo das Eis an den Wänden hieng. Da sich hier unsere Suite gäntzlich getrennet, auch keine Möglichkeit war etwas herzustellen, so brach ich den 8ten in aller früh von Symor auf und kam Abends in Wilna an, wo ich wegen den nothwendigen Reparaturen und weitern Reise-Anstalten heute und morgen liegen bleiben muß. leh habe mich etwas weitläufiger über meine Reise hieher herausgelassen, damit Euer Majestät aus diesem Berichte ersehen können, daß es nicht meine Schuld ist, wenn ich etwas später in Petersburg eintreffe. Dieselbe können nicht glauben, was wir und besonders die Dienst Leute während dieser 4 Tagen ausgestanden haben, da die Kälte über 20 Grade unter dem Gefrier-Punct sich erhält, der Schnee über 2 Schuh tief liegt und wir in den letzten Einkehren nichts warmes zu essen und ausserordentlich Kalte Zimmer fanden. Mir gehet es bis jetzt, bis auf einen starken Kathar gantz gut, und hoffe es auch weiters zu bleiben. In dem Augenblick, wo ich dieses schreibe, erhalte ich Nachricht, daß meine übrigen Wägen hier eingerückt sind, dieses habe ich wirklich nur den thätigen Anstalten des russisch. Kays. Gen. Adjutantens Tolstoy und des hiesigen Civil Gouverneurs v. Friehel zu verdanken, welche sich alle ordentliche Mühe geben mich bestens zu befördern. Den getoffenen Anstallten zu Folge, werde ich den Ilten von hier abreisen und in 4 Tagen bis Riga, von dort aber in 4 Tagen bis Strellna, die letzte Post vor Peters­burg reisen, wo ich meine letzte Nachtstation halten werde, da der russisch. Kaiser den Wunsch geäussert hat, daß im bey Tags ankommen möchte, und zwischen Jambury und Petersburg keine andere erträgliche Nachtstation vorhanden ist. Vermög diesem An­trage sollte ich den 19ten oder 20ten is Petersburg eintreffen. Da nun von dem Tage meiner Ankunft nur mehr 12 Tage Fasching in Rußland sind, ich auch allen Grund zu vermuthen habe, daß der russische Kaiser wünschet, daß meine Heurath in Petersburg vor sich gehe, zu dieser aber die Zeit zu kurz werden könnte, so befürchte ich, daß der russische Kaiser von mir begehre, daß ich daselbst bis nach Ostern bleiben soll. Ich werde zwar meiner In­struction gemäß trachten ihn davon abzubringen, auf allen Fall aber 1 Slonimtöl egyenesen e"szakra.

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