Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1796.

hinzu, stellte überall Wachen aus etc. Gegen 8 Uhr Abends, da ich fast eine Stunde beym Feuer gewesen war, und mich versichert hatte, daß alle Vorsichten getroffen waren, ritt ich nach Haus. In der Nacht zwischen 9 und 10 brach das Feuer in einem halb­abgebrannten Haus wieder aus, wurde aber gleich gedämpfet. Das Feuer war sehr stark, es hat um V2I in der Frühe angefangen und hat bis 6 Abetids in der gantzen Stärke gedauert. 28 Häuser sind theils in der Landstrasse, theils in der Wasserstadt bey dem Militärspital 1 abgebrennt. Wie ich gekommen bin, habe ich gefunden, daß die Dispositionen sehr schlecht waren, auch wäre nach der Aussage aller Leuten das Feuer nicht so weit gegangen, wenn die Feuer-Instrumente nicht so schlecht und überhaupt alle Disposi­tionen nicht zu spät gemacht worden wären. Die Leute beklagen sich besonders über den Gr. Mailath, 2 der beym Anfange des Feuers bis gegen 5 Uhr Nachmittags zugegen war, sie sagen, er seye zu langsam zu Werke gegangen und habe die Magistratual Personen von Ofen nicht genug zu ihrer Pflicht angehalten. Ich habe nun das Decret erhalten in Betreff der zu haltenden öffentlichen Gebeten, muß aber Euer Majestät allerunterthänigst bitten, daß hochdieselbe befehlen möchten, daß es änderst expedirt werde, da selbes, wie Euer Majestät aus meiner unter heutigen Dato gemachten aller­unterthänigsten Vorstellung ersehen werden, in solchen Ausdrücken verfaßt ist, daß es nur noch mehr Schrecken im Lande verbreiten würde. Auch entsteht die billige Besorgniß, daß da es einem jeden Pfarrer freygestellet wird, was er über die Aufmunterung des Volkes zur Vertheidigung des Vaterlandes predigen soll, es sich nicht einige übeldenkende zu Nutzen machen werden, das Volk aufzuhetzen. Auch könnten aus einem solchen Circulare hernach ungebührliche Vorstellungen der Comitate entstehen, die äußerst unangenehm wären. Ich glaubet [sie!] also unmaßgebigst, daß dieses alles behoben werden könnte, wenn Euer Majestät allergnädigst befehlten, daß man für den glücklichen Fortgang überall in Hungarn Gebete mache, zugleich aber auch von den Kanzeln das Volk aufmuntere freywillige Gaben zu überreichen. Der fiait-Officier Burgmann war heute frühe bey mir und hat mich versichert, daß wenn nicht bald bey der Buchhalterey eine Aenderung geschiehet, es zu befürchten ist, daß unsere bey den Fonds 3 Banqueroute machen. Er wird selbst übermorgen von hier mit einigen Acten abreisen, um seine Behörde selbst mündlich von dem schlechten Zustand der hiesigen Buch­halterey und Cassa-Amts zu überweisen. Sein neuer Bericht wird Euer Majestät, wie ich hoffe, gewiß noch mehr in dem Entschlüsse bestärken, die Buchhalterey-Regulation baldigst vornehmen zu 1 A korábbi polgári kórházból kétemeletesre kibővített épületnek ma csak a kápolnája áll, a Szt. Flórián kápolna a mai Fő-utcában. 2 Majláth József gróf tárnokmester. :i A tanulmányi és a vallásalap. v

Next

/
Thumbnails
Contents