Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)

Térképek és váralaprajzok

Jahre 1769 aus der reichen Sammlung des namhaften preußischen Antiquars und Sammlers, Philipp Baron von Stosch durch Kauf in die Wiener Hofbibliothek.157 158 Fast zur gleichen Zeit mit der Mappe der Kanischarischen Grenze fertigte entwe­der Natale Angielini selbst oder der im Jahre 1566 bei Raab stationierende Nicolo, oder einer ihrer Baumeisterkollegen auch die Karte des vom Plattensee (ung. Bala­ton) nördlich liegenden Raaber Grenzgeneralats. Bis zum Anfang der 1570er Jahre überarbeitete bereits Natale auch die soeben dargestellte, originale Kanischarische Grenzmappe. Wir nehmen dies aus dem besonderen Umstand an, da die kleineren Burgen Isabor, Gétye, Pölöske und Rajk im Komitat Zala sowohl auf der Karlsruher als auch auf der Wiener Transdanubienkarte [Taf. III., IV.] - welche die Kanischa­rische und die Raaber Grenzoberhauptmannschaften bereits zusammen darstellen (die erstere unter dem Titel „DITIO INTER MVRA [sic!] ET DANVBIVfM]”, die letztere unter dem Titel „DITIO INTER MVRAM ET DANVBIV[M]”)15S - mit ihren Grundrissen Vorkommen. Über diese Burgen wurde nach den bisherigen Kenntnissen eine gleichzeitige Vermessung und Grundrisszeichnung erst während der Visitation um die Wende 1571 und 1572 von Baumeister Giulio Turco vor­genommen [XXA-XXIA.]. Die Aufnahme dieser Burggrundrisse also verrät uns, dass Natale Angielini irgendwann im Jahre 1572 oder kurz danach seine Karte neu zeichnen musste, wozu er von Turco die erwähnten Grundrisse erhielt. Aber auch das ist vorstellbar, dass er selber an der Grenzbesichtigung teilnahm, er konnte sogar Baumeister Turco in der Erstellung der Grundrisse oder wenigstens in ihrer Vervielfältigung helfen. Dass diese Grundrisse später nicht von den Kopisten auf die Karten im Wiener und Karlsruher Atlas gezeichnet wurden, kann man deswegen vermuten, weil die Grundrisse der erwähnten kleineren Burgen im Komitat Zala in keinem der Atlanten Vorkommen. Obendrein halten wir es für fast unwahr­scheinlich, dass vom Hofkriegsrat die gemeinsame Darstellung der miteinander eng zusammenarbeitenden Kanischarischen und Raaber Grenzoberhauptmannschaften in Transdanubien das erste Mal gerade für einen Atlas bestellt worden wäre. Die nachträgliche Überarbeitung der Kanischarischen Grenzkarte von Natale Angielini wird aber auch dadurch bewiesen, dass man die Burg Fonyód auf den Kartenvarianten der zwei Atlanten schon viel genauer dargestellt, namentlich auf 3. EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS 157 Freundliche Mitteilung der Mitarbeiter der Kartensammlung der ÖNB Wien. 158 BGLA Karlsruhe, Gebundene Karten und Pläne Hfk. Bd. XV. fol. 1. Ausmaß: 76,5 x 50 cm. Editionen: Brichzin, 1992. Innerer Umschlag, Nr. 2. und Kisari Balla, 2000. 523-524.: Nr. 264-265., bzw. ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 3. Ausmaß: 81 x 54 cm (bisher unveröffentlicht). 52

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