Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)

Térképek és váralaprajzok

3. EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS cl. 'Unbekannte- Mappen von auf Kartographie- spezialisierten ß u rgb a u m e is te rn Obwohl man bisher nur die kartographische Tätigkeit von Nicolo Angielini kennt,83 können wir aufgrund der neuerdings ans Licht gekommenen archivalischen und kartographischen Angaben behaupten, dass sowohl Natale als auch Nicolo, bzw. auch der Sohn des Ersteren (Paolo) den Beruf des Kartographen auf hohem Niveau ausübten. Man kann es auch so formulieren, dass sie die speziellen Vorläufer der seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bereits selbständig arbeitenden Mili­tärkartographen84 waren. Unter den in der ungarischen und kroatischen Türken­abwehr um die Mitte des 16. Jahrhunderts dienenden Burgbaumeistern kann man schon irgendwelche, wenn auch keine strenge Spezialisierung, oder mit modernem Ausdruck gesagt, eine berufliche Differenzierung nachweisen. Bis sich nämlich die erwähnten Baldigara-Gebrüder oder Pietro Ferabosco vor allem in der Planung der größeren Festungen und in der Leitung der Grenzburgbauten hervorhoben,85 spezialisierte sich z. B. Giulio Turco - als ein spezieller Vorläufer der späteren Militäringenieure86 - auf Zeichnen von Burgvermessungen bzw. Festungsgrund­rissen; dazu war er am meisten begabt, oder dafür hielt ihn der Hofkriegsrat am geeignetsten. Darauf weisen wenigstens die berühmten, an der Wende 1571—1572 größtenteils von ihm gezeichneten und im Wiener Kriegsarchiv aufbewahrten Grundrisse der Grenzburgen in Transdanubien hin.87 Die Angielinis spezialisierten sich aber nach den neu gefundenen Quellenanga­ben - außer den Vermessungen, Grundriss- und Planzeichnungen der einzelnen Grenzburgen - vor allem auf die Kartenzeichnung der erwähnten Grenzoberhaupt­83 S. die in Anm. 1-2 ausführlich zitierte Literatur. 84 Vgl. z. B. Bonacker, 1957. 92-135. 85 Domokos, 2000. 30-52. und Maggiorotti-Banfi, 1933. 156-173. 86 Vgl. eine schöne Fallsstudie zum Thema: Dörflinger, 1978. 87 Die neuere Datierung der Burgzeichnungen bzw. -grundrisse von Turco: Pälffy, 1999. 202-203., vgl. noch zu seinem Tod vor 1. Dezember 1572: Kreyczi, 1894. V.: Nr. 11532. 29

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