Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)

IRATOK

Batthyányi aber sahen nichts, was uns zum Rückschritt unserer Erklärung bewegen könnte. Wir blieben also dabei, dass wir solch eine Internirung als rechtslos und eine Deportation ansehen, dagegen protestieren und dass man uns nach Asien nur mit Gewalt wegschleppen kan. In diesem Sinn wiederhohlte ich die Instructionen. Wir er­warten jezt das Resultat. Die hiesigen türkischen Beamten sagen, dass sie dieser Tagen einen angesehenen Beamten der Pforte erwarten. — Vielleicht ist es Ahmet Effendi. Indessen glaubte ich, dass es Zeit sei, meine Ansichten über die Lage, Hoffnungen und Gefahren der Türkei und die Politik, die mir durch die Verhältnisse angedeutet scheint, ausführlich zu entwickeln. Ich that es in einem Memorandum, dessen Copie ich unter 'III. beischliesse. 1 Dieses Memorandum weicht sehr ab von der gewöhnten diplomatischen Form. Ich weis es. That es aber mit Fleiss; den es, ist manchmal gut von einem ausgetretenem Pfad abzuweichen; wäre es auch nur um durch die Neuheit der Form Aufmerksamkeit zu erwecken. Ich stelle es Ihrer Einsicht anheim, von diesem Memorandum beliebigen Gebrauch zu machen und bitte Sie jedenfalls den Inhalt an Teleki und Pulszki mitzutheilen, damit Einheit in der Richtung unserer Bestrebungen sei. Als eine merkwürdige Infamie theile ich Ihnen mit, dass das holdselige österreichische Cabinet, unter Anführung eines gewissen Davidovich und Leitung eines Wiener Agenten, eine Bande von cirea 17 Meuchelmörder Croaten ausschickte, um uns zu ermorden. Die erste Meldung davon bekam ich aus der österreichischen Gesandschaft-Canzlei selbst; ein Courir, der mir die Nachrieht brachte, reiste auf einem Dampfschiffe zugleich mit den Meuchel­mördern bis Varna; dan überhohlte er sie, um mich zu warnen. Ich bekam gleichlautende Nachrichten von Herrn Neale, englisch. Vieeconsul aus Varna, von dem griechischem Consul daselbst, von einem franz. Kaufman, von Herrn Koscielszki, der nach Constan­tinople reisend durch seinen Dragoman mit den Meuchelmördern in Jeniköj zu verkehren Gelegenheit hatte. Trotzdem machte ich mir nichts daraus. Das Meuehelmords-Politiks-Gerede ist schon seit Pysistratus Zeiten zu abgedroschen und ich habe diese Drohungs­Schule Österreichs in allerlei Formen schon zu oft durchgemacht, um das mindeste Gewicht darauf zu legen. — Indessen in Constantinople erinnerte man sich, dass Meuchelmord in der Politik Österreichs oft eine Rolle gespielt; ja, auch jetzt wurde einer meiner Gouvernements Agenten, Bratich, den ich von Pesth aus nach Venedig geschickt, auf der Gasse von Smyrna durch einen Croaten, ein italienischer Emigrant aber in Constantinople öffentlich 1 L. 85. számot.

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