Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)

IRATOK

Meinung, deren Impuls die consfcitutionellen Regierungen Occident's folgen müssen. Unsere Emigration ist für die Türkei nicht wegen unseren Persönlichkeiten wichtig, sondern sie ist darum, weil sie der Türkei die Unterstützung der Sympathie und der öffentlichen Meinung Europas zugewendet hat. Die Türkei hat noch nie und unter keinen Verhältnissen diese Sympathie besessen und wird sie im gleichen Masse kaum je wieder besitzen. Es wäre wohl der Mühe werth, die Wichtigkeit der Emigran tenfrage aus diesem Standpunkte gehörig zu erwägen. Diese Sympathie der öffentlichen Meinung ist eine Macht und eine Hilfe, wie es keine grössere auf der Welt giebt. Den mächtigen Napoleon konnte die vereinte Macht aller Monarchen nicht stürzen. Er verlor die Sympathie der öffentlichen Meinung und er fiel. Und diese Sympathie ist nicht leicht zu erwerben. Wir Ungarn haben sie nur durch unsägliches Leiden, durch Ströme von Bluth und durch die heroischeste Selbstaufopferung erworben. Es ist die Moral unserer Sache, die sie uns erwarb, — genug, wir haben sie und fals der dünne Faden eines scheinbaren Friedens zwischen Russland und der Türkei in dieser Fra'ge zerrissen wird, steht die mächtige Kraft der Sympathie Europas auf der Seite der Türkei, in einer anderen Frage wird sie nicht so stehen. Materielle Interessen der Türkei werden die öffentliche Meinung Europas nie für sie enthusiasmiren. Möge das hohe Ministerium in die 'Geschichte seines eigenen Landes zurückblicken, sie verlor Provinz nach Provinz und die öffentliche Meinung Europas war nie mit ihr, selbst damals nicht, wo Méhemet Ali gegen den Reformator Sultan Mahmud, also gegen den Monarchen sich erhob, der die europaeische Zivilisation mit der orientalischen vermitteln wollte. Wenn es einst materiellen Interessen wegen zum Kriege zwischen Russland und der Türkei kömmt, die öffentliche Meinung Europas, ich getraue es mir mit praktischen Blicke zu behaupten, wird sich nicht sowohl für den Sieg der Türkei, als dafür interessiren, dass der Verfall der Türkei nicht Russland zur Vergrösser ungsernte wird. Auch muss ich noch erwähnen, dass diese Sympathie Europas in unserer Angelegenheit für die Türkei nicht blos durch jene moralische Kraft wichtig ist, die wie der Geist Gottes unsichtbar die Welt durchdringt, sondern vorzüglich auch dadurch, weil sie in der Emigrationsfrage der Türkei die materielle Unterstützung Englands und Frankreichs sichert. In einer anderen Frage, die die öffentliche Meinung nicht im gleichem Grade besitzen wird, hängt diese Unterstützung davon ab, ob die Ministerien Frankreichs und Englands es wollen werden, hier aber in unserer Frage müssen sie es wollen, weil die öffentliche Meinung es will.