Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)
IRATOK
Ich beweise es: Kein sanguinischer Mensch auf der Welt kan ernstlich glauben, dass die Conflictsmotive, die sich zwischen der Türkei und Rusland seit anderthalb Jahrhunderten so riesenhaft angehäuft, je auf friedlichem Wege beseitigt werden können. Seit jenem Tag, wo der Grosvezier Baltadsi den russen Czar Peter am Pruth entwischen lies, ist die Nothwendigkeit eines ewigen Krieges zwischen Rusland und der Türkei im Buche des Schicksals besiegelt. Keine diplomatische Gewandheit wird diese Nothwendigkeit beseitigen. Rusland oder die Türkei ! eins wird, eins muss fallen ! Diplomatische Gewandheit kan die Erfüllung dieses Schicksals verzögern. Abwenden nicht. Und jede Verzögerung, so wie die Sachen bereits gediehen, versichert nur den Sieg Ruslands, versichert den Fall der Türkei. Rusland hat eine sehr gewandte Diplomatie. Sie arbeitet auf Verzögerung hin. Warum hilft man ihm dazu, was es will? Verflucht sei der Kopf, der leichtsinnig, unbesonnen zu den Grauein desJKrieges rathet. Ich bin weder ehrgeizig, noch unbesonnen» Ich bin nicht so gottloos, selbst den Interessen meines Vaterlandes wegen, das Blut von Nationen auf die Würfel setzen zu wollen. Aber wehe dem, der von einem unvermeidlichem Kriege im vortheilhaften Momente zurückbebt, wen nur dieser Krieg sein Land und so viele Nationen retten kan. Er wird den Krieg doch haben. Nur dass er ihn dan haben wird, wen er auf keinen Sieg mehr hoffen kan, wo er nicht mehr des Erfolges wegen, sondern bloss der Ehre halber fechten wird. Prüfen wir die Verhältnisse: Czar Nicolaus ist ein stoltzer Man. So stoltz, dass dieser Stoltz des Mannes selbst auf die Politik des Monarchen entscheidenden Einfluss übt. Sultan Medsid, (dem Gott langes, glorreiches Leben geben möge,) hatt diesen Stoltz empfindlich verlezt. Den edlen Regungen seines grosmüthigen Herzens folgend hatt er diesen Stoltz in einem Momente verlezt, wo er durch die, durch Verrath Görgeys gewonnenen leichten Siege über uns Ungarn bis zum Ubermuthe gesteigert war, wo der Czar das stoltze Österreich, gleich einem Bettler zu seinen Füssen liegen sah, sich selbst hingebend in die Ketten seiner Abhängigkeit. In solch einem Momente des Ubermuths, wo er sich allgebietend wähnte, hatt der Czar sein arrogant inhumanes Begehren in betreff der Emigration an S. Majestät den Sultan gestellt. Die Forderung klang fast wie Befehl. Die schlagfertigen Russen Legionen an der Gräntze der Türkei, in dem niedergetretenem Ungarn, in Gallicien, der Moldau und