Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)
IRATOK
Ich kenne die Geschichte der Emigrationen und bin überzeugt, dass kein Land auf der Welt so viel für uns gethan hätte, als die Türkei thut. Das republikanische Frankreich jagt die Emigranten hinaus, die Türkei schützt unser Leben und sorgt für unseren Unterhalt, wenngleich spärlich. Doch sorgt sie, — wir verhungern und erfrieren nicht; und haben die Aussicht unserem Vaterlande noch zu dienen, wozu nur hier die Möglichkeit ist. — Dass unser Dasein mit Leiden und Entbehrungen verknüpft, ist natürlich. Das Exil ist nirgends auf Rosen gebettet; aber nicht klagen, sondern danken müssen wir der Pforte für das, was sie an uns thut. So bringt es die Pflicht der Ehre mit sich, so erfordert es das Interesse des Vaterlandes. Ich zum Beispiel gienge sehr gern nach England und America, um mich zu verabreden und die nöthigen Mittel für aie Emigration zu schaffen, — aber nur so, wenn die Emigration hier "beisammen bleibt, ich die Leitung behalten und wann immer zurückkehren dürfte. Sonst möchte ich mein Weggehn für ein Unglück betrachten und daher entfliehn will und werde ich nicht, selbst wen ich hier hungern sollte. Wer anders handelt, thufc grosses Unrecht. Entzieht der Emigration einen Factor und compromittirt die Rückgebliebenen. Kaum konnte ich es verhindern, das in Folge Ihres und Goroves Entweichens nicht die gantze Emigration in die Caserne confinirt wurde. Darum bitte ich Sie, verdächtigen Sie die Pforte vor dem Herrn Consul nicht, sondern sprechen Sie ihm in diesem Sinne, theilen Sie ihm diesen Brief mit, (ich benachrichtigte ihn, dass ich Ihnen diesen Auftrag ertheilt.) — Will und kan er etwas für die Emigration thun, so möge er die Idee einer Colonisation für uns in der Türkei betreiben, seinen Einfluss verwenden, dass die hohe Pforte erkenne, wie die Emigration für selbe ein höchst nützliches Element sein könne. Und will der verehrte Herr Consul etwas zur materiellen Verbesserung des Looses unserer Emigration thun, so wären etwas Privat-Hülfe von England an Geld, an Montur, (besonders Leinwand, die hier durchaus nicht zu haben ist), eine portabile Feld-Apotheke, Journale, gute Bücher, mathematische Lehrgegenstände dasjenige, woran die Emigration einen fühlbaren Mangel leidet. Eben als ich dies schreibe, komt mir die Nachricht, dass Vermes entflohn. Dies ist mehr als unbesonnen, dies ist unehrenhaft, den nachdem er schon einmahl eingebracht wurde, stand General Perczel für ihn gut und er hatt ihn jetzt so unwürdig betrogen. Käme er nach Varna, ist seine That wirklich des Schutzes nicht werth. Ich empfehle mich Ihrem freundlichen Andenken. Leben Sie wohl.