Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)

IRATOK

» Er antwortete mir: Bürgschaft ist ihre Religion, die einen Musulman auszuliefern verbietet und Bürgschaft sind die Verträge, die zwischen Russland und der Türkei bestehen. Ich entgegnete : der Koran macht in der Pflicht des Schutzes gegen unglückliche keinen Unterschied ; dem Araber ist selbst das Haupt seines Todfeindes heilig, wen er als Gast seine Schwelle übertrat, — und doch will man uns ausliefern. Was aber die Verträge betriff, die sind nur so lange kräftig, bis sie durch Macht oder Furcht aufrecht erhalten werden. Kein Vertrag ist heiliger, als das ewige Recht der Humanität, und der Ehre — und doch will man uns ausliefern, trotz der gegebenen Schutzverheisung, trotz der abschlägigen Antwort, die S. M. der Sultan einmal schon den Gesandten Russlands und Österreichs ertheilt. Ich kann also das blosse Wort des Boten für keine Garantie annehmen, auch muss ich, bevor ich mich entscheide, mich darüber genau orientieren, ob und welche Vortheile aus der Annahme der gestellten Bedingnis für die Sache selbst der Türkei erwachsen könnten. Den hier scheint es mir, als wen dieser Antrag und deren Annahme eben der Türkei höchst nachtheilig werden müsste. Uberhaupt kann ich hier wo kein Mensch mit hinlänglichen Vollmachten versehen ist, um die Sache mit ihm auch nur erörtern zu können, und alle Daten mangeln, um mich über die Verhält­nisse zu orientieren, durchaus keine Entscheidung fassen, viel weniger mich definitiv erklären. Ich stelle daher das Begehren, dass man mich, so wie die drei obenbenanten Herrn, ausserdem den Generalen Guyon, (der ein geborener Engländer ist,) nach Constantinopel escortiere, um uns gehörig orientieren und die Sache erörtern zu können. Nur dort können wir eine Entscheidung fassen. Wir sind ja auch dort in des Sultans Gewalt. Fallt unsere Entscheidung nicht so aus, dass er damit zufrieden ist, kan er uns dem Schaffot von Stambul aus, ebenso wie von Widdin, überliefern lassen. In diesem Sinne schrieb ich an Seine Hoheit den Grossvezier, so wie an den ungarischen Gesandten Grafen Andrássy. Der tür­kische Officier bott sich an, diese Briefe zu übergeben, in dem er unsere Forderung höchst billig findet. Ich appelliere demnach hiemit an den christlichen Schutz und Humanität E. E., Ihrer Regierung und Ihrer glorreichen Nation. Ich bitte E. E. das Gewicht Ihrer Stimme in die Wagsehale zu legen, damit die schreckliche Lebens Rettungs Bedingnis uns nicht gestellt werde. Die Türkei, trotz des gegebenen Wortes, verweigert uns den Schutz. Ich stelle mich und diejenigen meiner Gefährten, die die gestellte Bedingnis nicht annehmen, daher unter den Schutz Eng­lands und Frankreichs.

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