Jánossy Dénes: A Kossuth-emigráció Angliában és Amerikában 1851-1852, I. kötet (Budapest, 1940)

Okirattár

Zeitpunkt noch nicht gekommen zu sein: in Ungarn fingen die Gemüther erst an sich zu beruhigen; nun neue Erschütte­rung hätte den Fortgang der kaum ins Leben gerufenen orga­nischen Einrichtungen gestört; wurde Kossuth nach Amerika geführt, so konnte dort seine Ankunft das erlöschende Feuer des Parteihasses gegen uns wieder anfachen, welches seine Anhänger anzuzünden gewusst haben; Hess sich Kossuth in England nieder, so wurde er leicht zum Vereinigungspunkt der dortigen gegenwärtig unter sich entzweiten ungarischen Flücht­linge. Kurz, wir gingen auf das Ansinnen der Pforte nicht ein, gaben ihr aber die erneuerte Zusicherung, dass es nicht im entferntesten in unserer Absicht liege, die aus der Anwesenheit der Internirten zu Kiutahia für die Pforte erwachsende Last mehr als durchaus nöthig zu verlängern. Nun konnte, kraft der zwischen den beiden Regierungen getroffenen Verabredun­gen, der Divan einseitig die Internirung nicht auflassen, son­dern er musste sich früher mit uns hierüber verständigen. In diesen Verabredungen hatten wir ohnehin schon die Rücksich­ten der Billigkeit vorwalten lassen und eingewilliget, dass die auf der Pforte vertragsmässig lastende Verpflichtung poli­tische, nach Österreich zuständige Flüchtlinge für immer bei sich und entfernt von unserer Grenze zu verwahren, auf die Obliegenheit reduziert wurde, diese Flüchtlinge solange zurück­zuhalten, bis die Ruhe in Ungarn hergestellt wäre und wir uns mit der Pforte über die Epoche ihrer Freilassung benommen hätten. Die hierüber schriftlich und mündlich vereinbarten Punkte waren klar und bündig. Und dass die Pforte selbe im richtigen Sinne aufgefasst, hat sich dadurch erwiesen, dass sie beidemale als es sich um die Loslassung ungarischer Flücht­linge handelte, um unsere Zustimmung sich bewarb. Wir waren daher auf das unangenehmste überrascht, als das türkische Ministerium gegen Ende Juni unsern Geschäfts­träger zu Constantinopel ohne weiters mündlich ihre Absicht ankündigte, Kossuth und seine Genossen mit Anfang Septem­ber in Freiheit zu setzen. Anstatt aller haltbaren Rechtferti­gung berief sich der türkische Minister des Äusseren in höchst vertraulicher Weise auf den Umstand: die Pforte, bedrängt in Folge ihrer Isolierung durch die Abbrechung ihrer diplomati-

Next

/
Thumbnails
Contents