Ludwig Fekete: Einführung in die Osmanisch-Türkische Diplomatik der Türkischen Botmässigkeit in Ungarn (Budapest, 1926)

URKUNDEN

JTjS (9.) DVJI ^1" IsTI j iÜ^Vj J j^ILa (jVji L2JL*> 6jxLx*«t < ^-_? í 'jj-^'j^ vj-*^* 4 J^Ä-^l* (10.) Ó^J*" *jtf)j t ±A J 1 Der Schreiber des Textes lässt das Wort 4"(ki) aus; analoge Stellen legen die Vermutung nahe, dass es sich um einen Irrtum des Kopisten handelt. 2 Akiäl plur. v. Kail c Kings of the Himyarites of ancient Yemen 3 (Redhouse)^ Zwei Mitglieder des Sassanidenhauses führ­ten im 6. und 7. Jahrhundert diesen Namen (531—579 und 590— 628). — Da diese Wendung in türkischen Urkunden wiederholt vorkommt, kannte sie der Kopist wahrscheinlich. Sein Fehler (er schreibt nämlich JLil) ist vermutlich nur ein Schreibfehler. 3 Bemerkenswert ist die häufige Anführung der Vokal­zeichen tar-, i3UJj1, jJ-t*U6, c>4, u. s. w.). 4 Orig. j^>-jii> (Malvesius), die lat. Form des Namens Malvezzi, doch fehlt in der türkischen Schrift der diakritische Punkt des Buchstabens j , falls nicht der Punkt des Buch­stabens 6 im nebenstehenden Wort f- Li auch hieher zu be­ziehen ist. — Manchmal kommt auch die Form DämEria (MM*) vor. (Wien, St. A. Turcica, Akten 9. Oktober 1554.) Der ungarische Schreiber Tujgun Pasas schreibt in einem an den Gesandten gerichteten, ungarisch abgefassten Brief Zama­ria. (A budai basák levelezése, I. 2.) 5 Die Provinz Löristän erstreckt sich im Süden von Bagdad den Tigris entlang. Nach dem Westen hin wurde vor dem erwähnten Kriege von türkischem Gebiet, nach dem Osten vom arabischen Träk, nach dem Süden von Hüzistän, nach dem Norden vom Gebiet kurdischer Stämme begrenzt. Dort wohnt der kurdische Stamm Lörl (daher der Name Löristän: c Land der Lörl 3 ). Es zerfällt in West-(Gross-) und Ost-(Klein-) löristän, Residenz ist das in Ostlöristän gelegene Berüdzerd. (Kämüs VI. 4012. Hammer, a. a. O. IV., Plan.) 6 Die Festungen Georgiens (Gürdzistän: c das Land der Gürdzis 3 ) wurden von Ahmed Pasa, damals zweiten Wesirs der osmanischen Regierung, im Herbst 1549 erobert. (Hammer, a. a. O. II. 210.) 7 Der in der Gegend Mer c as vom Ende des 8. Jhdts bis zum Anfang des 10. Jhdts nach der Hidzra (= Mitte 13. Jhdt — Ende 15. Jhdt) ansässige Türkmenstamm wurde nach wiederholter Besetzung seiner Stammsitze von Selim I. 1515 endgültig dem Reiche einverleibt. 8 Ssm ist ein arabischer Name von Damaskus. Dieses fiel als Frucht des Sieges auf der Ebene von Merdzdablk am 24. August 1516 an die Osmanlitürken, Bei seiner Einverleibung wurde es unter die Titel des Sultans aufgenommen. c Säm 3 heisst arabisch c links 3 , da es links vom Hedzas liegt. Slm war zuerst der Name des Bezirkes, der Provinz. Die Türken übertrugen den Namen indessen auch auf die Stadt. (EI I. 947., TOEM V. 270.) 9 Mlsr (von jüd. Ml§rälm) ist der arabische Name von Ägypten. Selim I. nahm es 1517 den Memlüken ab. Am 23. Januar, acht Monate nach seinem Abmarsch aus Stambul, zog er in Kairo ein und erwarb auf diesem Eroberungszuge nicht nur Syrien und Ägypten, sondern auch die zwei heiligen Städte und erwarb somit dem Khalifat die Führerrolle im ganzen Islam. (Kämüs VI. 4302.) 10 Haleb (Aleppo) wurde während Sultan Selims ägyp­tischem Feldzuge mit dem Osmanischen Reiche vereinigt. (Kämüs III. 1972.) . 11 Der Titel c Diener der zwei heiligen Orte 3 , näm­lieh von Mekka und Medina (hid\m-ül haremejn es-serifejn) wurde zuerst 1516 für Sultan Selim I. in Aleppo verwendet. Am ersten Freitag nach der Einnahme der Stadt wurde er zu den älteren Titeln im Texte der Hutbe neu eingeführt. (Ham­mer, a. a. O. I. 761.) Das Recht, ihn zu führen, bekräftigte der letzte Abassidenkhalif und der Serif von Mekka, indem sie zu Kairo dem Sultan die Fahne des Propheten und die Schlüssel der beiden heiligen Städte übergaben. (Hammer, a. a. O. I. 94., II. 118.) Löristän, * Gürdzistän, 0 Zi-l-kadrlje, 7 Säm, 9 Misr, 9 Haleb, 10 des hochverehrten Mekka und des erleuchteten Medina 11 und Kuds _i serlf, 12 des ganzen Viläjets von 'Arabistän, 13 von Bagdad, 14 des Gebietes von Dzäzän, 15 Jemen, 16 San'ä und 'Aden, 17 von Basra, 18 Dzezälr, 19 der Zonen des Tataren­landes und der kipcakischen Wüsten, 20 des Throns von Budün 21 und der dazu gehörigen Gebiete und noch einiger mit unserem Schwerte unterworfenen Länder, ich, Sultan Sülejmän, Sah, 22 Sohn des Sultans Selim, des Sähs, Hän — Du, der Du bist der König des Viläjet Nemce und der dazu gehörigen Orte, König Ferendüs, Du hast an unse­ren Hof, der der Zufluchtsort der Glückseligkeit ist, und an unseren hocherhabenen Thron, der des Glückes glänzender Stern ist 23 und von den Lippen der Hosroes und Kails geküsst ist, einen Brief ge­sandt. Ihr habt mitgeteilt, dass Euer, früher an unse­ren hohen Hof gekommener, geliebter und geehrter Geschäftsführer, Euer Gesandter namens Dzövän 12 Kuds°i serif (Jerusalem) nahmen Selims Truppen am 6. Zl-l-hidz'dze 922. (= a. D. 31. Dezember 1517) ein. (TOEM V. 270.) 13 Q Arabistän ( c Araberland 3 ) ist der Name des früher Hüzistän genannten persischen Bezirkes. Im Persischen be­deutet es die ganze arabische Halbinsel. (EI I. 434.) Auch die Osmanlitürken haben das Wort in diesem Sinne gebraucht. 14 Bagdad wurde von Sülejmän II. erobert. Seitdem stand er mit kurzen Unterbrechungen und einer längeren Unter­brechung von 1623—1638 unter der Verwaltung der osmanli Pasas. (Kämüs II. 1326.) 15 Der Teil des alten Ägyptens, wo die Juden angesiedelt waren. (Kämüs III. 1754.) 16 Jemen heisst arabisch c rechts 3 , da es von Hedzas aus rechts liegt. Die Residenz San c ä, ergab sich im J. 1546 dem Özdemir Pasa. (EI III. 156.) Jemen wurde in zwei Teile ge­spalten, eine obere, gebirgige Provinz mit der Hauptstadt San c ä, eine südliche mit Sebld. (EI I. 398., Hammer a. a. O. II. 389. ff.) 17 c Aden war mit Unterbrechungen von 1538 bis 1630 in der Gewalt der Sultane. (Hammer, a. a. O. II. 391., EI I. 139.) 18 Basra kam 1534 unter die Herrschaft Sülejmäns II. (EI I. 701.) 19 Algirs (Dzezäir) Eroberung beendete Hair-ed-din Pasa am 27. Mai 1529 durch Einnahme der letzten spanischen Fe­stung, El Penon. 20 Dest=i klpcak ist nach Hammers kurzen Worten „Um­schreibung des Kaspisees und Schwarzen Meeres" (a. a. O. I. 525.). Das Reich der Klpöaktürken war im 15. Jahrhundert in fünf Chanate geteilt: Klpcak zwischen Ural und Wolga mit der Residenz Seraj, die Chanate mit den Mittelpunkten Kazan, Astrachan ( c Ezdcrha 3 ), dann die Nogajtataren zwischen Don und Dnjepr und das Chanat Krim. Ivan III. stürzte das durch Bürgerkriege aufgeriebene Chanat Kipöak. Kazan kam 1552, Astrachan 1554 unter die Oberherrschaft der Zaren. Dann folgte im 18. Jahrhundert die Unterwerfung der Nogaj- und Krimtataren. (Kämüs V. 3600.) Das Osmanenhaus hielt sich für den Erben dieser Landschaften. Die Sultane haben diesen Titel beibehalten und haben in der Zeit des Grosswesirs Sokollu Mehmed versucht, den Kaspisee mit dem Schwarzen Meer durch einen Kanal zu verbinden und dadurch Konstantinopel näher zu bringen. (TOEM VIII. 1.) 21 Budün, Budin, Büdün, bei Lütfi Pasa Büdim ist der aus dem Südslavischen entlehnte Name Buda. Sülejmän II. brachte es auf seinem persönlich geleiteten Feldzuge am 29. August 1541 in seine Gewalt. 22 Die Titel Sah und Hän treten auf den Münzen des 16. Jahrhunderts nicht ausschliesslich, doch meist so auf, dass sich der Titel Sah auf den herrschenden Sultan, der Titel Hän auf seinen Vater bezieht, z. B. öU- j^JL» jLkJU ¿1 eLi. öUJU oUaJU. (HaM Edhem, 231.) Das Wort c Hän 3 wird neuerdings für einen Titel der in abhängigem Verhältnis stehenden Fürsten ge­halten. (TÜTEM XIV. 37.) 23 Es ist möglich, dass es sich hier auch um einen Schreib­fehler handelt, da der Ausdruck JLsl ^ Jj£* ( c der Aufgangs­ort des Sternes der Glückseligkeit 3 ) viel wahrscheinlicher wäre. Allerdingst ist der Text in der Originalform ebenfalls ver­ständlich.

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