Ludwig Fekete: Einführung in die Osmanisch-Türkische Diplomatik der Türkischen Botmässigkeit in Ungarn (Budapest, 1926)
PALÄOGRAPHISCHER TEIL
Kises in Gebrauch. Es scheint, als wären freundschaftlich gehaltene Briefe in feinere, andere aber in gewöhnliche Beutel verpackt worden. Für jeden Gebrauch gab es besondere Farben. Am beliebtesten waren Rot, Weiss und Grün. In rote Beutel kamen die Sendungen an christliche, in weisse solche an mohammedanische Herrscher (Hän von Buhara, Pädisäh von Fes, Sah von Persien, Häkim von Dagistän) bezw. an Söhne oder Oberbeamte dieser Herrscher; grün war für die inländischen Verordnungen freigehalten. 1 Neben regelmässigen Verfahren finden wir auch viele Ausnahmen, so bekamen europäische Herrscher 1 Wien. St. A. Turcica, Urkunden 1671, 1699., TÜTEM XIV. 232. in grüne oder creamfärbig geflammte Seide oder Brokat verpackte Briefe. 1 Die Beutel gleicher Farbe und Qualität waren an Grösse verschieden. Lautete der Brief an den Kaiser, so war die Kise natürlich grösser, wie auch der Brief grösser war, als in Fällen, wo das Schreiben an eine Provinzbehörde ging. Briefe des Sultans wurden, „damit sie ansehnlicher würden (oy$\ Jij^ vorerst in einen grossen Papierbogen gewickelt. Dazu war das Telhispapier (telhislik kjägtdi <$st& jLa^Älr) am gebräuchlichsten, aber man verwendete auch andere, namens äbadi kjagld (S-c-tf I£J[>\) und Istambol kjägidi (&JsX J^b-I). 2 1 Tk Hss UAW, 8° 35. 2 Tk Hss UAW, 8° 35.