Borsa I.: Die Lage des ungarischen Archivwesens nach 1945.
Archivalien oder einen Teil von ihnen nach dem Westen auszulagern /Beszterce-Naszód hat sein Archiv im Komitet Fe.iér, Csik im Koraitat Vas, Vas in Österreich verlagert/. Diese Verlagerungen zogen mehr oder minder die Beschädigung der Bestände mit sich, die erhaltenen Beste kamen zum Teil bis heute nicht nach ihrem zustund igen Orte zurück. Die Verlagerung der Archivalien aus den Stedten auf die umliegenden efeierhöfe, v7e ingárt en erwies sich als die unglücklichste Lösung« Die verschlossenen Kisten wurden unbewacht hinterlassen. So blieben sie zwar von Luftangriffen verschont, bei Bodenkämpfen und Einquartierungen kamen sie aber zu Grunde /Komitat Abau^-Torna, Stadt Kecskemét/. Die Bestände einiger öffentließen Archive litten viel imfolge Ailitureinquartierung. In Fallen, wo der Archivar wegen .Militärdienstleistung abwesend war, und die Depotraume auf militärische Zwecke verwendet werden* war meist keine verantwortliche Person da, der die zwangsweise eilige UmlaGerung der Bestände entsprechend geleitet und bewerkstelligt, oder überhaupt den Schutz der Archivalien vertreten hätte. In solchen Fallen '-amen die Bestände in Unordnung und gingen einzelne Archivalien verloren, /Dies war der Fall bei den Archiven der Komitate Tolna und Nógrád: die Bestände des Vorigen kamen völlig durcheinander, erlitten aber keinen erheblichen Schaden, die des Letzteren gingen zum Teil verloren./ Wenn der Leiter des Archivs die Bestände im Ort enspreche-nd unterbringen konnte, und er selbst oder ein anderer Angestellte des Archiv« während der Kriegsereignisse bei den Beständen blieb, erlitten diese Bestände in der Regel keine besondere Verluste, Durch schuldhafte Unterlassung der besseren Organisierung des Archivalienschutzes wahrend des Horthv-Regimes erwuchsen den einzelnen Archiven unersetzliche Schaden, die sich selbst überlassnen Archivare konnten vor dem Kriege den i-iXchivalien den nötige \ Schutz nicht angedeihen lassen.