Engel Pál: Itineraria Regnum et reginarum (1382-1438) - Subsidia ad historiam medii aevi Hungariae inquirendam 1. (Budapest, 2005)

Előszó

VORWORT 19 rare der in der ungarischen Geschichte eine wichtige Rolle spielen­den Polenkönige Kasimir (1333-1370) und Wladislaus (1386-1434) schon in den Jahren 1972 und 1998 erschienen.17 Obwohl die Erstellung von Itineraren eine mechanische Ar­beit zu sein scheint, ist die Situation im Fall der ungarischen Kö- nigsitinerare nicht so einfach. Wo liegt das Problem? Betrachtet man die älteren Werke, sieht man, dass Sigismund in ein bis zwei Tagen mehrere Hunderte Kilometer reist und von einem Tag auf den anderen schon auf dem anderen Grenzgebiet des Königreiches anwesend war. Diese Unstimmigkeit ergibt sich daraus, dass die Autoren dieser Werke die Besiegelungspraxis der ungarischen Könige außer Acht gelassen hatten. Deshalb ist es wichtig, hier die unga­rische Königskanzlei und ihre Besiegelungspraxis kurz zu erklären. Bis in die letzten Jahre der Regierungszeit König Ludwigs I. wurde das Geheimsiegel (Sekretsiegel) - neben dem sigillum sim­plex (einfaches Siegel) - vor allem von der Geheimkanzlei verwendet; am Ende seiner Herrschaft nahm aber König Ludwig das Geheim­siegel immer öfter mit und benutzte es selbst. Die Verwendung des Geheimsiegels hat ihren Aufschwung mit Sigismunds Regierungs­antritt genommen, da er sehr viel von seiner Residenz und der Groß­kanzlei abwesend war. Das sigillum simplex war praktisch die Vor­derseite des angehängten Doppelsiegels,18 das der König zusammen mit dem verwaltenden Personal auf seine Reisen gewöhnlich mit­nahm. Die Geheimkanzlei war bis in die 1370er Jahre kein echtes Amt, da sein Leiter, der secretarius notarius, höchstens 1-2 Leute seinem Regierungsantritt bis zu den 1420er Jahren) Századok 138. (2004) 465-494. - Glücklicherweise wurden Itinerare auch einiger neuzeitlicher Personen erstellt. Siehe Ferenc Dávid - Kristóf Fatsar: Esterházy „Fényes” Miklós itineráriuma és az általa rendezett ünnepségek hercegi rangra emelkedésétől haláláig (1762-1790). (Das Itine­rar des Nikolaus Esterházy „Fényes” und die von ihm organisierten Feste von seiner Erhebung zum Herzog bis zu seinem Tod. 1762-1790.) Levéltári Közlemények 75. (2004) 83-104. 17 Anton Gasiorowski: Itinerarium króla Wtadyslawa Jagielly 1386-1434. War­szawa 1972. und ders.\ Itinerarium Kazimierza Wielkiego: materialy 1333-1370. Poz­nan 1998. 18 Bis Matthias Corvinus wurde immer das Großsiegel (auch Majestät- oder Hoheitssiegel) als angehängtes Doppelsiegel benutzt.

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