Erzsébet Fábián-Kiss: Die ungarischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1848–1849 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 29. Budapest, 1998)
Ministerratsprotokolle
Zum Ansporn der ungarischen Linientruppen und zur Weckung ihrer Liebe zur Nation und Heimat wurde die Aufstellung der 4. Bataillone verordnet, hinzufügend, daß den durch den Reichstag von 1840 Gestellten vom ungarischen Ministerium versichert wird, daß sie mit Ablauf ihrer gesetzlichen Zeit unbedingt entlassen werden, und die Zeit der neu Gestellten soll auf die vertragliche Zeit von 4 Jahren der jetzigen Honvéd-Freiwilligen herabgesenkt und ihre Bezahlungen mit denen dieser einheitlich angehoben werden. In Zusammenhang mit dem Bericht der zur Deutschen Nationalversammlung nach Frankfurt delegierten 5 Gesandten Dionys Pázmándy und Ladislaus Szalay 6 ebenso wie dem über das Ministerium des Äußern [sie!] eingetroffenen Gesuch der in Konstantinopel wohnenden Ungarn 7 wurde der Handelsminister beauftragt, für Serbien, Moldau, die Walachei und Konstantinopel seitens Ungarns Konsuln zu ernennen. 8 Gleichzeitige Abschrift von Anton Vorös. MOL, 1848/49-i minisztérium levéltára, Minisztertanácsi jegyzőkönyvek (H 5) [MOL, Regierungsarchiv 1848/49, Ministerratsprotokolle (H 5)]. - Protokollauszug von PaulJászay: István nádor, Miniszteii, Nr. 1352. - Veröffentlicht: KLÖMXII. Nr. 168. b) Auszug aus dem Protokoll der Ministerratssitzung am 6. Juni 1848 2. [Stimmt mit dem Text der Abschrift von Anton Vörös überein] 4. Da das bisherige Kommissariat von Ladislaus Csány nicht nur neu bestätigt, sondern dies noch erweitert wurde, werden ihm durch den Finanzminister 100 000 Silberforint zu seiner Verfügung gesendet werden, mit der Anweisung, seine bisherigen Kosten anzurechnen; worüber er durch den Innenminister benachrichtigt wird. 9 6. Wegen des nahenden Reichstages und der wachsenden Gefahren kann die Regierung die Konskribierung der Nationalgarde nicht abwarten und beschloß die unverzügliche Ernennung der Majore 10 und vor allem die möglichst baldige Bewaffnung der Pester Nationalgarde, beauftragte zugleich den Kriegsminister, 100 000 Sensen 11 zu Verteidigungswaffen umarbeiten zu lassen und mit Berücksichtigung der außergewöhnlichen Umstände die Nationalgardisten im Lande, bis sie mit ordentlichen Waffen versorgt werden können, auch mit Jagdwaffen auszurüsten. Zu diesem Zwecke soll der Innenminister im Einvernehmen mit Oberst Baldacci 12 die Obergespane aufrufen: Sie sollen in jedem Komitat geeignete Personen auswählen, die solche Jagdgewehrtruppen zusammenstellen. Darüber soll auch der Ministerpräsident informiert werden. Ministerpräsidialsekretär Paul Jászay Auszug des Originalprotokolls. MOL, 1848/49-i minisztérium levéltára, Minisztertanácsi jegyzőkönyvek (H 5) [MOL, Regierungsarchiv 1848/49, Ministerratsprotokolle (H 5)]. - Veröffentlicht: KLÖMXII Nr. 168.