Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)
FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN
die Ausstellung von Urkunden auch in der Woiwodschaft der Entwicklung des Königreichs mit dem Unterschied, daß die einschlägigen quantitativen Indizes hinter denen von Transdanubien und Oberungarn, ja sogar auch der Gebiete jenseits der Theiss zurückblieben. Das Quellenmaterial der mittelalterlichen Geschichte Siebenbürgens besteht aber nicht nur aus dem hier entstandenen Schriftgut, und schon gar nicht in den frühen Jahrhunderten. Den größten Teil der Informationen liefern für die Zeit vor 1200 die sporadischen siebenbürgischen Angaben der königlichen Urkunden und für die erste Hälfte des XIII. Jahrhunderts die Eintragungen im Registrum von Wardein, bzw. die päpstlichen Urkunden. Die Bedeutung beider Quellengruppen nahm in bezug auf die späteren Perioden wesentlich ab, ihre ergänzende Funktion blieb aber auch dann erhalten, als die massenweise Urkundenausstellung auch in Siebenbürgen schon verbreitet war. Leider fehlt uns einstweilen der Überblick über das mittelalterliche siebenbürgischen Material des Vatikanischen Archivs, doch sind auch gewiß von dort beachtenswerte urkundliche Quellen zu erhoffen. Zu Obigem s.: IMRE SZENTPÉTERY: Magyar oklevéltan (Ungarische Urkundenlehre), Budapest, 1930. — ZSIGMOND JAKÓ—RADU MANOLESCU: A latin irás törtenete (Geschichte der lateinischen Schrift), Budapest, 1987. — L. BERNÂT KUMOROVITZ: A magyar pecséthasználat a közepkorban (Ungarischer Siegelgebrauch im Mittelalter), Budapest, 1993. — FRANCISC PALL: Diplomática latina cu referiré la Transilvania (sec. XI— XV). In: DIR Introducere II. Bucuresti, 1956. — SIGISMUND JAKÓ—RADU MANOLESCU: Scrierea latina in evul mediu, Bucuresti, 1971. SIGISMUND JAKÓ: Sigilografía cu referiré la Transilvania. In: DIR Introducere II. Bucuresti, 1956. DIE MITTELALTERLICHE TEXTÜBERLIEFERUNG Von den 603 Texten dieses Bandes bilden die knapp über 500 sich als authentisch erwiesene schriftliche Denkmäler bloß ein Bruchteil des einst gewesenen Quellengutes in Bezug auf drei Jahrhunderte siebenbürgischer Geschichte. Heute wäre es schon müßig, herausfinden zu wollen, wie das quantitative Verhältnis der vernichteten und erhalten gebliebenen Schriftstücke gewesen sein mochte. Als Gewißheit ist jedoch zu betrachten, daß in den Perioden, aus denen weniger Urkunden erhalten blieben, die Zahl der Schriftstücke auch ursprünglich niedriger war als zu jenen Zeiten, aus denen bis heute eine höhere Anzahl von Dokumenten die Schriftlichkeit beweist. Im türkischen Besatzungsgebiet erklärten die Kriegsverwüstungen die massenhafte Vernichtung der schriftlichen Erbschaft. Siebenbürgen blieb jedoch von der Türkenherrschaft verschont. Im Zeitraum vor dem XVII. Jahrhundert ist somit nur in der Anfangsphase der Schriftlichkeit anzunehmen, daß das ohnehin nicht zahlreiche Schriftgut durch Kriegshandlungen zerstört wurde. Die chronologische Aufteilung der Texte dieses Bandes läßt keinen Zweifel aufkommen, daß die beiden ersten schweren Verluste der erst aufkeimenden siebenbürgischen Schriftlichkeit vom Mongolensturm des Jahres 1241 und der Zerstörung Karlsburgs durch die Sachsen (1277) zugefügt wurden. Beide Male wurde nämlich das lokale Zentrum der Schriftlichkeit vernichtet: der glaubwürdige Ort des Domkapitels und dessen Archiv (Nr 193, 349, 351, 356, 352, 428). Eindeutige, direkte Angaben bezeugen auch die Schäden, die der