Jakó Zsigmond: A kolozsmonostori konvent jegyzőkönyvei, 1289–1556 I. kötet. 1289–1484 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 17. Budapest, 1990)
A KOLOZSMONOSTORI APÁTSÁG ÉS HITELESHELYI JEGYZŐKÖNYVEI A SZEKULARIZÁCIÓIG
dung von Gütern, Mobilien und Immobilien. Dieser Tatsache ist zu verdanken, daB die Protokolle des Kolozsmonostorer Konvents die reichhaltigsten Quellén der siebenbürgischen Gütergeschichte darstellen. Die von den Behörden für die Beurkundungsstelle erlassenen Mandate wurden in Kolozsmonostor im Originál aufbewahrt, wobei auf ihre Rückseite die Konzepte der auf sie bezüglichen Berichte geschrieben wurden. Deshalb sind Texte von Berichten in den Protokollen sehr selten. In áhnlicher Weise wurden auch Grenzbesichtigungsurkunden (litterae reambulatoriae) nur in Ausnahmefállen in die Protokolle aufgenommen. Man hat den Eindruck, daB Signaturen gewisser wichtiger und meist umfangreicher Urkunden (und um solche handelt es sich bei den Grenzbesichtigungen) oder im Falle von Amtshandlungen an Ort und Stelle die dort vorgenommenen Aufzeichnungen, registrum genannt (z. B. Nr. 65), in gesonderten Sach- (bzw. thematischen) Serien aufbewahrt wurden, wodurch sich ihre Eintragung in das Protokoll als überflüssig erwies. Dennoch ist das Matériái der Kolozsmonostorer Protokolle auBerordentlich mannigfaltig. Alle drei Volksgruppen, Nationalitaten, alle gesellschaftlichen Schichten der Bevölkerung Siebenbürgens mit ihren sámtlichen Sorgen und Nöten, mit ihren spezifischen Fragen sind in den Eintragungen vertreten. Es finden sich Urkunden über die durch die Türkeneinfálle verursachten Unbilden, über Schenkungen, fromme Wallfahrten oder über gewaltsame Übergriffe und blutige ZusammenstöBe, über den Raub von Mádchen, über gesellschaftliche Bráuche, Testamente und Beschwörungen, über die Alltagsprobleme von Ackerbau und Viehzucht, von Handwerk, Handel, Bergbau und Schule, aber vor allém über die wechselnden Probleme des Lebens der Hörigen und Adligen, über viele Anwaltsauftráge. Aufgrund der Mannigfaltigkeit der in den Urkunden behandelten Fragen ermöglichen diese Eintragungen auch zu untersuchen, wie tiefe Wurzeln die Schriftlichkeit im Lében der siebenbürgischen Gesellschaft geschlagen hatte, bzw. wie weit sie an der allmáhlichen Umgestaltung der Lebensführung der Menschen beteiligt war. Die Protokolle des Konvents enthalten Angaben aus allén Gegenden Siebenbürgens und manchmal sogar aus fernliegenden Komitaten Ungarns, doch variiert die Menge der Eintragungen hinsichtlich der einzelnen Gegenden sehr stark. Da für das Gebiet südlich der Maros das Kapitel von Karlsburg (Gyulafehérvár, Alba Iulia) die zustándige Beurkundungsstelle war, kamen die in Kolozsmonostor erscheinenden Partéién überwiegend aus den Komitaten nördlich der Maros. So beziehen sich die meisten Eintragungen auf die Stádte und Dörfer bzw. Bewohner der Komitate Kolozs, Torda, Doboka, Belső- und Középszolnok sowie Kraszna. Seltener, doch in nicht unbedeutender Zahl sind die Angaben aus den Komitaten Küküllő, Hunyad und Fehér sowie aus den Stühlen Aranyos und Maros. In den Jahrzehnten nach der verlorenen Schlacht bei Mohács (1526) stieg die Zahl der Einlassungen zu Gütern aus ferner gelegenen Komitaten auBerhalb Siebenbürgens erheblich an. Wegen der Türkeneroberung und der Parteikámpfe machten immer háufiger Grundbesitzer, die von weit her nach Siebenbürgen geflohen waren, im Konvent von Kolozsmonostor Angaben zu ihren Besitztümern in den Komitaten Bihar, Szatmár, Szabolcs, nördlich der TheiB, in Transdanubien oder gar Slawonien und Kroatien. Was die Stádte betrifft, dienen die Protokolle verstándlicherweise mit den meisten Informationen über Klausenburg, Thorenburg (Torda, Turda) und Dés (Dej), doch findet der Erforscher der Vergangenheit von Karlsburg, Hermannstadt (Szeben, Sibiu), ScháBburg (Segesvár, Sighisoara), Bistritz (Beszterce, Bistripa), GroBschlatten (Abrudbánya, Abrud) und Offenberg (Offenbánya, Baia de Aries) ebenfalls vereinzelte Angaben. Als abschlieBende Feststellung ist es keineswegs eine Übertreibung, daB die Protokolle des Konvents von Kolozsmonostor die am meisten zusammenhángende und reichste UrkundenQuellengruppe der mittelalterlichen Geschichte Siebenbürgens bilden. Es gibt im Lében dieser Provinz in den Jahren zwischen 1437 und 1556 keine wichtige (oder manchmal auch weniger wichtige) Gestalt und kein Ereignis, zu dem die Forscher hier nicht irgendeine Angabe finden können. Die vorliegende Ausgabe möchte allén, die sich mit der Geschichte Siebenbürgens im Mittelalter bescháftigen wollen, leichten Zugang zu diesen Informationen ermöglichen.