Jakó Zsigmond: A kolozsmonostori konvent jegyzőkönyvei, 1289–1556 I. kötet. 1289–1484 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 17. Budapest, 1990)

A KOLOZSMONOSTORI APÁTSÁG ÉS HITELESHELYI JEGYZŐKÖNYVEI A SZEKULARIZÁCIÓIG

DIE PROTOKOLLE AUS DEM KONVENT VON KOLOZSMONOSTOR BEI KLAUSENBURG (1289—1556) (RESÜMEE) Die umfangreichste Gruppé unter den archivalischen Quellén der mittelalterlichen Geschichte Siebenbürgens wird von den durch den Konvent der Benediktinerabtei Kolozsmonostor ausgestellten Urkunden gebildet. Infolgedessen hat die Geschichtsforschung ein starkes Interessé darán, die Ver­gangenheit dieser Beurkundungsstelle, ihre einstigen Leiter und Mitglieder sowie ihre Schreibpraxis so gründlich wie möglich kennenzulernen, weil sie nur dann die auBergewöhnlich wertvolle Erbschaft, die ihr von der mittelalterlichen Schriftlichkeit Siebenbürgens aus dieser Institution überliefert wurde, in angemessener Weise und kritisch für ihre Ziele verwenden kann. Innerhalb dieses archivalischen Erbes habén jene Protokolle eine besondere Bedeutung, die seinerzeit aus den Fassionen der im Kon­vent erschienenen Partéién über ihre Rechtsangelegenheiten aufgenommen wurden. Diese insgesamt mehrere tausend Seiten umfassenden Bánde sind das umfangreichste Quellenmaterial und zudem die wichtigsten Zeugnisse der mittelalterlichen Geschichte Siebenbürgens. Wáhrend námlich die Erhal­tung oder der Verlust der singuláren Urkunden dem Zufall überlassen blieb, ist ein Teií der Protokolle vollstándig erhalten geblieben. So können alléin sie genauere Auskünfte über die ursprünglichen AusmaÖe und gewisse Lösungsformen der Schreibpraxis der siebenbürgischen Beurkundungsstelle erteilen. Trotz allém habén die Historiker diese auBerordentlich wichtige Quellengruppe bisher kaum benutzt. Das lag vielleicht darán, daB ein Teií der Bánde in stark beschádigtem Zustand erhalten blieb; die Schrift der Eintragungen ist im allgemeinen schwer lesbar, und in dem teils durcheinander­geratenen gewaltigen Matériái war die Orientierung höchst mühsam, ja manchmal sogar unmöglich. Diese unhaltbare Lage möchte die vorliegende Ausgabe dadurch ándern, daB sie die chronologisch geordneten Eintragungen der Protokolle in Auszügen mitteilt und in den Registern der Bánde die ein­stigen Personen- und Ortsnamen identiíiziert und bestimmt. Damit wird ihrem Benutzer ermöglicht, selbst die kleinste Information der Protokolle mühelos und schnell zu finden. Die einleitende Studie der Ausgabe ist darum bemüht, die Benutzung des Protokollmaterials zu erleichtern: sie skizziert die mittelalterliche Geschichte des Klosters und analysiert die soziale Zusammensetzung wie auch die Bildungs- und materiellen Verháltnisse der Mitglieder der Abtei und des Personals, das die Beurkundung durchführte, indem sie die Laufbahn der Ábte, Kommendatoren und Notare darstellt. Dabei werden unter anderem Antworten auf folgende Fragen gesucht: Wie waren bzw. wie gestalteten sich die Verháltnisse der Abtei Kolozsmonostor und was war ihre Funk­tion als wichtige Institution der kirchlichen Gesellschaft, aber auch der siebenbürgischen Schriftlich­keit? Welche gesellschaftlichen Kráfte und politischen Bestrebungen beeinfluBten ihr Schicksal in den vorreformatorischen Jahrhunderten? Welche Variante der mittelalterlichen kirchlichen Bildung vertrat die Abtei als Gemeinschaft und welche Rolle spielte sie als eines der áltesten Bildungszentren bei der Herausgestaltung der mittelalterlichen Kultur Siebenbürgens? Diese Analysen beruhen auf der Namenliste der damaligen Leiter und Mitglieder der Abtei und auf der Darstellung ihrer Lebens­láufe. Diese Namenliste (s. S. 94—102) stellte der Autor mit dem gröBtmöglichen Bemühen um Vollstándigkeit in der Absicht zusammen, bei der Erforschung des Urkundenmaterials, das in Kolozsmonostor beurkundet wurde, in Datierungs- und urkundenkritischen Fragen Hilfe zu leisten. Die in unmittelbarer Náhe von Klausenburg (Kolozsvár, Cluj-Napoca) erbaute einstige Benedik­tinerabtei wurde — ausweislich der in den letzten Jahren durchgeführten archáologischen Ausgra­bungen — in der Mitte des 11. Jahrhunderts von der Königsmacht gegründet. Mit ausgedehnten

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