Franciscus Dőry: Decreta Regni Hungariae : Gesetze und Verordnungen Ungarns 1301–1457 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 11. Budapest, 1976)

Decreta

31. Oktober 1328 Dieses Dekret wiederholt für die Adligen des Komitats Szepes — wenn auch nicht wortwörtlich-das Dekret König Karls I. vom 10. August 1324, in dem er während des siebenbürgischen Feldzuges auf Ersuchen des Bischofs von Veszprém eine neue Eidesformel bestimmte und den Leibeigenen, abgesehen von den Delikten Diebstahl, Raub, Gewaltanwendung und Brandstiftung, unter die Jurisdiktion seines Gutsherrn stellte. Das halten wir für die erste gesetzliche Erwähnung des Pa­trimonialgerichts. 1 Litt. Original auf Pergament, mit einer durch vier Einschnitte durchgezogenen gelb-rosa Schnur. Dl. 38882. Rückvermerk von mittelalterlicher Hand: Libertás comitatus Zepes in facto iuramenti. (Sign. ant. unbekannt.) • [CJarolus dei gratia Hungarie, Dalmatie, Croatie, Rame, Servie, Gallitie, Lo­domerie, Comanie Bulgarieque rex, princeps Sallernitanus et honoris Montis Sancti Angeli dominus. Omnibus Christi fidelibus presentibus pariter et futuris presentium notitiam habituris salutem in omnium salvatore. Ad petitiones fide­lium tanto benignius regia debet condescendere celsitudo, quando id petitur, per quod regno prospicitur et corone. Proinde ad universorum notitiam harum serie 1 In der am 17. Januar 1332 zu Visegrád datierten Urkunde Karls I. blieb das Andenken desselben oder eines früheren Dekrets erhalten. Die Söhne von Dettricus von Zeech, Miklós und István, be­schwerten sich auch im Namen ihrer Sippe beim König, daß iobagiones et famuli sui non possessionati in possessionibus ipso rum propriis more aliorum hospitum commorantesd/e vielen Prozesse wegen der häufigen Vorladungen der Gegner der von Zeech und der Befangenheit der Komitatsgespane nicht mehr ertragen werden können und sie ihre Landbesitze lieber verlassen würden. Der König weist alle Richter und Komitatsgespane, hauptsächlich die Obergespane von Zemplén und Ung an, die Leibeige­nen der Genannten und die auf ihren Gütern wie Leibeigene lebenden besitzlosen servientes wegen kei­nerlei Handlungen vorzuladen, weil ihre Herren über sie richten; wenn diese den Klägern kein Recht widerfahren lassen, müssen sie selbst vor den König oder einen anderen Richter vorgeladen werden. Auf das vorherige Gesetz weist die Begründung hin: Et quia ex matura deliberatione prelatorum et baronum ac nobilium dicti regni nostri pridem extitit ordinatum, ut iobagiones vel famuli more iobagionum residentes quorumlibet nobilium regni ad presentiam iudicum pretextu cuiuslibet facti vel excessus attrahi non debeant neque citari ... (Dl. 87019). Zur Auslegung des in der Literatur bisher unbekannten Dekrets sind die im Zusammenhang mit dem G.A. XVIII vom Jahre 1351 nachfolgend angeführten Aufsätze von Szabó heranzuziehen.

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