Komjáthy Miklós: Protokolle des Gemeinsamen Ministerrates der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (1914–1918) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 10. Budapest, 1966)
Protokolle
schüssigen Materials der Heeresverwaltung sei bezüglich der Pferde und Kraftwagen bereits eine Beratung beantragt worden, die jederzeit erfolgen könnte. Auch über das sonstige Material, welches von der Heeresverwaltung nicht benötigt werde und abgegeben werden könnte, seien Vorerhebungen im Zuge, deren Ergebnis einer späteren Entscheidung vorzubehalten wäre. 3. Errichtung einer Tonerde- und Aluminiumfabrik Diese Angelegenheit war schon im gemeinsamen Ministerrate vom 2. Juli 1. J. in Erörterung gestanden; eine Entscheidung wurde jedoch bis zum Abschlüsse der mit Alunit eingeleiteten Versuche vorbehalten und neue Verhandlungen sollten mit dem österreichischen Unternehmersyndikate behufs Erzielung einer besseren Offerte für die Errichtung und Übernahme der geplanten Fabriksanlagen eingeleitet werden. Der Vorsitzende ersucht um Mitteilung der in der Zwischenzeit in diesen Belangen erzielten Ergebnisse, damit eine Beschlussfassung ermöglicht werde. Der k.u.k. Kriegsminister teilt zunächst mit, dass die mit dem Syndikate eingeleiteten Verhandlungen zu keinem Ergebnisse geführt haben. Das Syndikat habe erklärt, seine Bedingungen nicht abändern zu können und habe seine Offerte zurückgezogen. Die Versuche mit Alunit, die sich bisher hauptsächlich im Rahmen von Laboratoriumsversuchen bewegt haben, haben in dem bisher durchgeführten Ausmasse gute Ergebnisse geliefert. Ein abschliessendes Urteil über die Möglichkeit und Zweckmässigkeit der Verwendung des Alunits in grossem Massstabe könne jedoch vorläufig noch nicht gewonnen werden. Da nunmehr die im Ministerrate vom 2. Juli 1. J. gestellten Voraussetzungen, soweit es im Rahmen der Möglichkeit für die k.u.k. Heeresverwaltung gelegen sei, erfüllt seien, müsse die Heeresverwaltung darauf dringen, dass endgiltige Beschlüsse in dieser Frage gefasst werden, weil ein längerer Aufschub die allerbedenklichsten Folgen für die weitere Kriegführung haben würde, für welche die Verantwortung abgelehnt werden müsste. Der k.u.k. Kriegsminister stellt daher das Ersuchen, dass noch in dieser Ministerkonferenz eine endgiltige Entscheidung hinsichtlich der prinzipiellen Frage der Errichtung der Fabriken, hinsichtlich ihrer Standorte, hinsichtlich der finanziellen Konstruktion und hinsichtlich des Beginnes der Arbeiten getroffen werde. Über die Versuche mit Alunit legt der k.u.k. Kriegsminister das beiliegende Referat der Fachabteilung seines Ministeriums vor." Zu den oben formulierten Punkten Stellung nehmend, erklärt der kgl. ung. Finanzminister, dass die kgl. ung. Regierung die zur prinzipiellen Frage der Errichtung der Tonerde- und Aluminiumfabrik seinerzeit gemachten Vorbehalte nicht weiter aufrechterhalten wolle, nachdem der Aluminiumfabrikation auch vom ausschliesslich volkswirtschaftlichen Standpunkte ein sehr erheblicher Wert zuerkannt werden müsse. Aluminium sei bestimmt, als Ersatz für Kupfer zu dienen und werde demnach die Volkswirtschaft der Monarchie rücksichtlich a) Beilage 1 s. im Anschluß an das Protokoll.