Maksay Ferenc: Magyar Kamara Archívuma : Repertórium (Levéltári leltárak 63. Budapest, 1975)
Idegennyelvü tartalmi kivonatok
UNGARISCHES KAMERALARCHIV Ala Maria Theresia im Jahre 1754 einen zur ungarischen königlichen Hof kammer neuernannten Rat mit der Ordnung und Verwaltung des dortigen "Archivs* betraut hat, und später 1756 dem Archivleiter zwei weitere Beamten zu geteilt wurden, konnte die tatsächliche Tätigkeit des ungarischen Kameral archivs beginnen. Die erste Anordnung verfügte in dem Sinn, dass von dem in der Registratur und sonstigen Hilfsämtern der Kammer, sowie bei der Zipser Kameraldirektion verwahrten Schriftgut (auch vom Schriftgut der eingeliefer ten Familienarchive) die vom Gesichtspunkt des Aerars besonders wichtigen grösstenteils rechtsichernden Stucke durch das Archiv in Verwahrung ge nommen, und dort geordnet, mit Signaturen und Behelfen versehen werden. Im. Laufe der praktischen Durchführung gelangten schliesslich fast alle Schrift stücke in das Archiv, die im Verlauf dr ärarischen Geschäftsführung nicht mehr benötigt wurden. Das Ergebnis der Arbeit der folgenden Jahrzehnte war eine minimale Ordnungsarbeit, die Bildung einiger grossen Sammlungen, die Zusammenstellung einer grossen Menge von Registern und Indices, sodann die Herstellung von Kopialbüchern aus einzelnen Aktenserien der Wiener ungari schen Hofkanzlei und der Palatinalkanzlei, ferner fortlaufend die Einliefe rung immer neuerer Aktengruppen und deren Verwaltung. Zum Schriftgut der ärarischen Amter und der Familien gesellten sich nun auch die Akten der auf* gelösten geistlichen Orden, und die Organisierung des Zuwachses, der neuen Sammlungen, das Ordnen und die Anfertigung von Behelfen kennzeichneten die Arbeit fast bis in unsere Tage. Nach Auflösung der ungarischen Kammer über nahmen das Kameralarchiv vorerst das Finanzministerium der Jahre 184849, später die zentrale Finanzverwaltungsbehörde der Periode des NeoAbsolutis, mus , im Jahre 1867 abermals das Finanzministerium und schliesslich vom Jahre 1876 an das Ungarische Staatsarchiv, Die Tektonik des Archivs gestaltete in der Zeit zwischen den beiden Welt kriegen József Herzog aus. Seine modifizerte und auch heute noch gültige Tektonik widerspiegeln die in den Jahren 1959 und 1974 erschienenen Fonds und Bestandverzeichnisse, (Das Kameralarchiv ist eines der ungarischen ära rischen Archive /Sektion Е/ des Ungarischen Staatsarchivs.) Von den 1960er Jahren an kam es zum Ordnen der noch ungeordneten Fonds und FondsTeile (Zehnverzeichnisse, Dikalkonskriptionen, Archivalien des Jesuitenordens und anderer kirchlichen Organe sowie Familien, der "Mis cellanea", des "Lymbus" , der Petschaften) des Archivs. In der neuen Ordnung bilden die Akten nach Betreff, stellenweise nach territorialen Gesichts punkten oder nach Aktentypen geformte Einheiten. Die einzelnen Akteneinhei ten sind in ungarisches Sprache betitelt, und innerhalb dieser ist das Schriftgut in chronologischer Reihenfolge geordnet. Es ist verständlich,dass das archivalische System derartiger Fonds und FondsTeile von jenem der üb rigen sich zum Grossteil schon Längs in Faszikel und Nummern gliedernden Fonds abweicht, erfolgte doch die Einreihung der Akten der letzteren entwe der ohne jegliches vorheriges Ordnen, oder aufgrund von OrdnungsPrinzipien, die von den heutigen vielfach sehr unterschiedlich sind. Die sachlich von einander nicht getrennten Einheiten konnten natürlich keinen Titel erhalten, die aufgrund der alten Ordnung ausgestalteten übrigen Einheiten hingegen tragen zumeist ihren einstigen lateinischen oder deutschen Titel. Das Archiv gliedert sich zur Zeit in 100 Fonds. Sein ganzer Umfang be trägt 543,24 lfm.