Sárközi Zoltán: A Budapesti Kereskedelmi és Iparkamara : Repertórium (Levéltári leltárak 48. Budapest, 1969)

A Budapesti Kereskedelmi és Iparkamara

ten Weltkrieges, "pie faschistische Regierung suspendierte die Autonomie der Kammer, welcher diese sodann auch in den Jah­ren nach der Befreiung des Landes nicht mehr zurückzubekom­men gelang. Die wichtigsten Aufgaben zu Öieser Zeit bildete die Kriegs-Rohmaterialbewirtschaftung, die Durchführung der ' Judengesetze, die Versorgung mit Ware, usw. Nach der Be­freiung war die demokratische Umbildung von grosser Wirkung auf das Leben der Kammern, so auch auf die Budapester Han­dels- und Gewerbekammer . Nachdem sich die Positionen der Bürgerschaft schwächten, konnte die Institution nur noch eine eng umgrenzte Tätigkeit neben den neugegründeten de­mokratischen und die sozialistische Wirtschaft leitenden Organen ausüben. Am 15. Juni 1948 erlosch die Budapester Han­dels- und Gewerbekammer nach einem acht undneunzigjährigem Be­stand. Sie verschwand vom Schauplatz der Geschichte zusammen mit der kapitalistischen Bürgerschaft, der sie ihr Entstehen und Aufblühen verdankte und deren Niedergang in Ungarn seit Beginn des Jahrhundertes den nahenden endgültigen Sieg des Proletariates offenbar machte. x x x An der Spitze der Kammerinstitution stand der Präsi­dent, ferner der Handels- und der Gewerbe-Vizepräsident. Ge­wöhlich erhielten sie ihre Punktionen durch Wahl, aber mit Zustimmung des Ministers für Handel. Das oberste Organ der Kammer war die Plenar-VerSammlung, an der die ordentlichen und Ersatzmitglieder, teilnehmen konnten. Die Handels- und Gewerbeabteilungen hatten auch ihre Sondersitzungen. Der we­sentliche Teil der Arbeit" der Kammer spielte sich in den ver­schiedenen Fachkommissionen ab, zu welchen nach dem ersten Weltkrieg die Fachgruppen, beziehungsweise die sich aus die­sen ausgebildeten Abteilungen hinzukamen. Die Kammer liess sich bei jeder wesentlichen Aktion des Wirtschaftslebens ständig vertreten, ihre Mitarbeiter wurden der Ausarbeitung und auch der Durchführung der wichtigsten Entscheidungen bei­gezogen. Die beinahe einhundertjährige Tätigkeit brachte ein beinahe 500 l.M. ausmachendes Schrift material zusammen« Die Geschäftsführung und Registraturarbeit gehörte zu Beginn zum Wirkungskreis des Generalsekretärs, später kam sie in die Hände des Bürochefs. Das Regis tratur system war mit dem im Verwaltungswesen allgemein verbreiteten System identisch. Die Akten wurden zu Beginn gemäss der jedes Jahr neu beginnenden Ordnungszahlen abgelegt, 1908 stellte man erst einen Akten­plan auf. Neben den allgemeinen Akten wurden die Akten des Präsidiums und der einzelnen Abteilungen separat abgelegt, innerhalb welchen einfache Zahlenregistraturen und Akten­gruppen nach Sach betreffen gemischt vorkommen. Das Archiv der Budapester Handels- und Gewerbekammer ist ein hochwichti­ges Quellenmaterial für die ungarische Wirtschaftsgeschichte,

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