Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. 153 Waffentat versetzte die Polen so in Furcht, daß am folgenden Tag ihrer 60, als sie Bürgstein wieder einen Besuch machten, sich aufs Pferd schwangen und davonsprengten, als ein Korporal mit vier Liechtenstein-Husaren herankam, der sie noch ein Stück verfolgte und einen vom Pferde hieb r). So war der Zug der Liechtenstein-Husaren von der Teufelsmauer in die Niederungen des Polzen reich an Ehren und Erfolg. Sie habén hier Proben einer außerordentlichen persönlichen Tapferkeit abgelegt. Bald brandete- die Reiter­woge der schneidigen Ungarn an der alten Stadtmauer von Gabel, um bald wieder zurückzufluten an die Ufer des Pölzen, das Wartenberger Land und die Gegend von Reichstadt vor Plünderung zu bewahren. Unter den leichten Reitern der Division Neipperg, die sich in jenen Augusttagen in der Verteidigung der Reichsgrenze gegen einen mächtigen und kriegsgeübten Feind die Anerkennung ihrer Führer und die Dankbarkeit eines aus Feindesnot befreiten Volkes erwarben, waren die kühnen, unternehmenden Liechtenstein-Husaren nicht die Letzten. Dem Ostflügel der 2. leichten Division brachte der 27. August zahlreiche Kämpfe. Der Rtm. Weinzierl hatte schon bei seinem Rückzug von Kratzau erkannt, daß die Schluchten des Jeschken bei Engelsberg und Christofsgrund einer Besatzung bedürften, um diesen Zufluchtsort zahlreicher Familien und ihrer besten Habseligkeiten gegen die Plün­derungssucht des Feindes zu schützen. Bisher waren die Polen nicht in diese Schluchten vorgedrungen, die Gefahr lag aber nahe, daß sie gerade der Zug des Rittmeisters dahin locken könnte und es schwer fallen mochte, sie später aus diesem Gelände wieder zu vertreiben, das hingegen von einer Halbkompagnie leicht zu verteidigen war2). Neipperg genehmigte die Aufstellung einer halben Grenzerkompagnie W e i n z i e r 1 s bei den Schluchten, welche Vorsicht sich schon am 27. bewährte, da die Polen wirklich Deputation bestätigte das tapfere Verhalten des Korporalen K a d a, dem die goldene Tapferkeitsmedaüle zuerkannt wurde.” (K. A., H. K. R. 1815, M 1, 25/84, Nr. 584.) *) Exhibitenprotokoll und Operationsjoumal der 2. leichten Division. 2) Bericht Weinzierls vöm 26. • August.

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