Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

4M P al d ii s. bach wurde die Verbindung durch Patrouillen unterhalten und die von Schluckenau gegen Neustadt in Sachsen ziehende Straße bis zur Grenze von einem Streifkommando in der Stärke eines halben Flügels Husaren beobachtet. Den westlichen Teil des Abschnittes von Herrnskret- schen bis Rosenhain, Kordonsinspektion Major Georg Graf Brankovich, sperrten Infanterieposten, die von zwei in Kreibitz und Böhm. Kamnitz kantonierenden Kompagnien Peterwardeiner Grenzer aufgestellt wurden. Ihnen waren Husaren der Oberstleutnant 1. Eskadron in Böhm. Kamnitz beigegeben. An Reserven blieben die Oberstdivision und die Kavalleriebatterie in Böhm. Leipa sowie die Oberstleutnant­division in Röhrsdorf, Haida und Böhm. Kamnitz verfügbar. Im Falle eines überlegenen Angriffes hatte sich die Vor­postengruppe des Majors Spannagel zunächst in der Stellung südlich Niedergrund zu sammeln und sodann in jene bei Röhrsdorf zurückzugehen, wo das Gros der Brigade sich mit ihr vereinigen sollte. Rechts durch den Posten bei Zwickau gesichert, links an das Bergland von Falkenau und Böhm. Kamnitz angelehnt, bot die Stellung bei Röhrsdorf Gelegen­heit zu längerem Widerstand1). Auch die Verteidigung des Schlosses Tetschen war dem linken Flügel übertragen, wozu zwei Kompagnien Peter­wardeiner bestimmt wurden. Sie lagen einstweilen in Loos­dorf und Güntersdorf im Quartier und sollten mit der 3. Ab­teilung Kordonisten verstärkt werden, so daß die Besatzung ö08 Mann betrug. Schon im Siebenjährigen Kriege hatte das Schloß die Vorrückung der Preußen durch volle acht Tage aufgehalten. Die Bedeutung des Schlosses Tetschen lag in der Sperrung ’) Die Stellung bei' Böhrsdorf an den bewaldeten Hängen des Kleißberges beherrscht den Ausgang des langen Defiles über den Lausitzer Gebirgsrücken, die alte Kaiserstraße Bumburg—Böhm. Leipa sperrend. Nur mit schmalen Teten seiner Kolonnen kann hier der Feind aus dem Engpaß heraustreten und sein Debouchieren erscheint unmöglich, bevor er sich nicht der Orte Lichtenwalde und Morgenthau bemächtigt hat, von wo die Stellung bei Böhrsdorf in der rechten Flanke bedroht werden kann. Die Vorrückung gegen die linke Flanke über Kreibitz führte durch schwieriges Waldterrain und konnte von einem bei Falkenau aufgestellten Posten leicht vereitelt werden.

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