Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Tagebuch des Prinzen Eugen von Savoyen über den Streifzug nach Sarajevo im Jahre 1697. Mitgeteilt von Hauptmann Zitterhofer

24 Z i tt erli of er. dieses Kastells ausmachten, gleichzeitig auf der Straße nach Schebsche [Zepce] führen zu lassen, was auch ausgeführt wurde. Die Mannschaft erhielt für drei Tage Brot. Der Durchzug durch den Verhau ist sehr beschwerlich, weshalb ich die Kavallerie zur Vermeidung desselben zweimal über die Bosna setzen ließ. Auch war die Straße hier mit einer so hohen und zähen Kotschichte bedeckt, daß der Troß sich nur langsam durcharbeiten konnte, dies um so mehr, als nach einem Feldzug und einem so langen Marsche alle Pferde und Ochsen sehr ermattet sind. Am 4. marschierte ich bis nach Peratovce. Der Marsch ist sehr lang, die Straße war jedoch weit besser, als wir sie herwärts fanden und das Wetter sein* schön, so daß dieser Marsch bequem bewältigt werden konnte. Die Kavallerie rückte um halb 2, die Infanterie um 4 Uhr ins Lager ein. Am 5. marschierte ich nach Brod, wo ich die Brücke über die Save fertiggestellt fand. Der Marsch war kurz, weil der Weg gut war und um 11 Uhr befand sich alles im Lager. Am 6. war Rasttag. Am 7. marschierte ich mit der Kavallerie und Artillerie nach Vukovár. Die Kavallerie benötigte zu diesem Marsche trotz des guten Zustandes der Straße volle sieben Stunden; der Weg führt zunächst stets durch Wälder, sobald man die Ebene von Brod hinter sich hat. Wenn es regnet, ist die Straße mit einer tiefen Kotscliichte bedeckt; außerdem sind einige Pfützen und Bäche da, über welche man Brücken schlagen muß, was sich leicht bewerkstelligen läßt. Die In­fanterie blieb auf halbem Wege in ... [im Original freige­lassen, vermutlich das heutige Vrpolje], wo sich eine kleine Ebene und ein Bach befinden. Am 8.November marschierte ich nach Essek|Esseg].Dieser Marsch war wenigstens so groß wie der gestrige, doch ist die Straße sehr schön und gut. Es gibt mehrere Brücken über Sümpfe. Wenn es nicht regnet, kann man überall durch­kommen.. Die Straße führt immer durch Wälder. Die Infanterie ist in Jacovar [Djakovár] und wird in zwei Märschen hieher- kommen, wenn sie denselben Weg einschlägt, den ich auf dem Marsche nach Brod gewählt habe.

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