Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

192 Pal dús. kannt, daß die Kolonnen der Hauptarmee, die am 8. Lewin und Amelia erreicht hatten, infolge der Nachrichten vom Vor­gehen Blüchers bereits nach Leitmeritz umgekehrt seien'). Am 10. vereinigte sich die 2. leichte Division bei Rum­burg, die Brigade Zechmeister nach Schluckenau vor­schiebend. Am folgenden Tage rückte der Oberst Z i c h y mit dem Vortrab in Neustadt ein, Zechmeister erreichte Lobendau und Lang-Burkersdorf, das Gros Schluckenau. Auch dieser vorspringende Teil des nordöstlichen Böhmens war vom Feinde befreit. Ein Angriff auf die Stellung des Feindes hinter der Spree, den B1 üclier mit Bubna am 11. in Herrnhut verabredete, erwies sich als unnötig, da die Fran­zosen zurückwichen. Die 2. leichte Division sollte nunmehr, da die schlesische Armee infolge ihrer Vorrückung dieses Gebiet deckte, zur Hauptarmee einrücken, doch glaubte Bubna, nicht mehrere Tage durch den Marsch verlieren zu sollen, sondern besser daran zu tun, im Anschluß an B1 ü eher zu bleiben, um eine Gelegenheit zu finden, die Elbe in Sachsen zu überschreiten und direkt zu den Hauptkräften zu gelangen. Im Verlauf der Operationen in Sachsen wurde die Division wegen des dritten Vorstoßes Napoleons gegen Blücher wohl noch einmal, am 23. September, zum Zurück­gehen nach Böhmen gezwungen, doch wich sie nur auf kurze Zeit bis Hainspach aus, um alsdann den Siegeszug nach Leipzig anzutreten, wo ihr neue Lorbeeren blühten. Ihre Schicksale während der Verwendung in Böhmen lehren, welche Schwierigkeiten sich der Führung einer zwischen zwei Armeen eingeschobenen Gruppe beim damaligen Stande der Verbindungsmittel entgegenstellten; es kann gewiß weder dem GM. Neipperg noch dem FML. Bubna die Anerkennung versagt werden, daß sie ihre Aufgaben mit sehr guter Auf­fassung für die großen Verhältnisse und mit Geschick lösten. Unterstützt wurden sie durch die Ausdauer und Verwendbarkeit der unterstellten Truppen, die keine Gelegenheit vorübergehen ließen, sich als tapfere und unternehmende Soldaten zu erweisen. *) Bubna an Neipperg, Gabel, 9. September, 3 Uhr 30 Min. nachm.; Glashütte, 12 Uhr nachts (K. A., F. A. 1813, Division Bubna, IX, 70, 71); an Schwarzenberg, Glashütte, 9. September, 12 Uhr nachts (Ebenda, Hauptarmee, IX, 272).

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