Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)
Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813
Zwischen Elbe und Kiesengebirge. 143 mid sicherem Vernehmen nach auch Napoleon bei ihnen gewesen wäre 1). Mittlerweile hatte der kleine Krieg am 25. einen für die 2. leichte Division erfreulichen Fortgang genommen. Der Abmarsch des französischen 1. Korps und das späte Eintreffen der Ablösung in Röhrsdorf machte sich durch ein Erlahmen der Aufklärungstätigkeit gegen Böhm. Leipa fühlbar. Der Oberst Zichy war am Morgen von Hirschberg nach Neuschloß in der Absicht abgerückt, sich dem Feinde „von einer andern Seite” zu zeigen2). Zur Sperrung der Straße nach Niemes wurde der Rtm. Josef Prokop mit einer Halbeskadron bestimmt, von welcher ein Zug Niemes widerstandslos besetzte, während der andere nach Schwabitz ritt, um die Verbindung mit dem Rtm. Bezeródyin Oschitz zu erhalten3). Nach Ankunft in Neuschloß erfuhr Zichy, daß bei Böhm. Leipa vollständige Ruhe herrsche. Der Obstl. Garnica hatte seinen vordersten Posten bis Haida vorgeschoben, wo dieser völlig unbehelligt blieb. Auch ein gegen Gabel vorgeschobenes Streif kommandó gelangte bis an die feindlichen Vorposten bei Posterna (Postrum) und schlug sich mit ihnen herum, ohne daß die Polen einen ernsten Versuch zur Vertreibung der kecken Reiter machten4). Wenn die Feinde sich auch im allgemeinen passiv verhielten, waren sie doch eifrig daran, Requisitionen einzu■) Garavetty an Derra, Klein-Iser (Iserhäuser), 25.August, 7 Uhr früh (K. A., F. A. 1813, Hauptarmee, VIII, 468); Exhibiten- protokoll der 2. leichten Division. 2) Bericht Zichys an Schwarzenberg vom 24. August. s) Exhibitenprotokoll der 2. leichten Division. 4) „Gemeiner Johann B 1 i h a r, der am 25. August bei Gabel gegen die Ulanen plänkelte, sah, daß ein feindlicher Zug sich links durch den Wald geschlichen hatte und eben im Begriffe war, dem 8. Zug der diesseitigen Eskadron, welche en front mit dem Feinde beschäftigt war, in die Flanke zu fallen. Er ritt augenblicklich auf die Feinde los, hieb allein in sie ein und bewirkte, daß sich selbe eine Weile mit ihm beschäftigten und die Flankenattacken unterließen. Er erhielt hiebet 2 Lanzenstiche in die Schulter, ritt aber erst nach Zurückweichen des Feindes auf eine Distanz zurück, verband sich selbst, und ging dann wieder in die Tirailleurschaine, wo er bis zum Rückzug des Feindes aushielt.” (K. A., H. K. B. 1815, Ml, 25/84, Nr. 604.)