Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. 123 Geleite bis zu den ersten französischen Posten bekommen." Nur einer trat vor, ein Oberarzt, den Familienverhältnisse zur Rückkehr nötigten, und man hielt ihm Wort. Yor den Stan­darten der Blankenstein-Husaren leisteten die Westfalen den in den Kriegsartikeln vorgeschriebenen Eid, nur mit der Klausel, daß sie sich für die gute Sache tmd Befreiung Deutschlands an unsere Truppen anschlössen. 33 Kanonen­schüsse verkündeten den entfernten Gegenden die Feier, die unter dem Jubel der Soldaten, Bürger und Bauern abschloß. Gemustert und in kaiserlichen Sold genommen, erhielten die neuen Waffenbrüder die Benennung 1. und 2. Deutsches Husarenregiment. Montur, Armatur, Pferde und Rüstung be­fanden sich in gutem Zustand. Die Truppen waren jedoch weder mit Geld oder Naturalien verpflegt, noch mit Fuhr­werk und Feldrequisiten versehen. Der Major Lang des Grenzkordons führte die beiden Regimenter nach Melnik, wo sie neu organisiert und in ihrer Ausrüstung vervollständigt werden sollten1). Als Napoleon am 24. in Görlitz diesen Abfall erfuhr, befahl er, den beiden detachierten Eskadronen, die ihren übergehenden Regimentern nicht hatten folgen können, sowie den noch übrigen zwei westfälischen Regimentern der Armee Pferde und Waffen zu nehmen und in den Depots zn Magde­burg für die französische Kavallerie zu verwenden. Auf diese Weise blieben die Pferde, die Ausrüstung und die Bewaff­nung der Leute den Franzosen erhalten. Die Mannschaft war nach Hause zu senden2). Dem König Jerome von Westfalen wurde bedeutet, er möge die Aushebung der Rekruten in seinem Königreich einstellen lassen, „es hieße, sie dem Feinde ') Neipperg an Schwarzenberg, Liebenau, 23. August (K. A., F. A. 1813, Hauptarmee, VIII, 495); Operationsjournal und Exhibitenprotokoll der 2. leichten Division: Specht, Das Königreich Westfalen und seine Armee, 89 ; Die Armee des Königreiches West- falen (Beiheft zum Militärwochenblatt 1887). Jedes der westfalischen Husarenregimenter bestand aus 3 Eskadronen, von denen jedoch vom 1. Husarenregiment die 1., vom 2. die 2. Eskadron detachiert waren. Diese 2 Eskadronen, die schließlich doch wieder Dienst taten, wurden am 18. September 1813, ohne besonderen Widerstand zu leisten, in Frei­burg gefangen. 2) Correspondance, XXVI, Nr. 20.455.

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