Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. 99 Absicht die Festsetzung an den Südausgängen des Gebirges bezweckten. Noch um Mitternacht fertigte B e r th i e r die bezüglichen Befehle aus*); Roguet hatte mit seiner Division junge Garde stehen zu bleiben, wo er sich befände, und Lefebvre-Desnoettes den gleichen Auftrag zu über­mitteln. Der Marschall Victor sollte das 2. Korps in der Stellung bei Zittau vereinigen, seine Kavallerie nach Grottau verlegen, von wo hingegen das Infanterieregiment Weichsel bei Tagesanbruch nach Gabel marschierte. Außerdem wurde Victor beauftragt, um 3 Uhr früh drei Sappeurkompagnien auf die Paßhöhe zwischen Zittau und Gabel zu schicken, wo der DG. H a x o inzwischen Befestigungen anlegte. Als deren Besatzung hatten bei Tagesanbruch drei Bataillone und vier Geschütze des 2. Korps unter einem geschickten Obersten zu folgen. Vandamme endlich, von dem der Kaiser noch keine Nachricht hatte, ob er in Rumburg eingerückt sei, er­hielt den Befehl, am 20. über das Gebirge, wo nach des Kaisers Überzeugung nur ganz untergeordnete gegnerische Kräfte wären, nach Röhrsdorf vorzudringen, Verbindung mit Poniatowski in Gabel herzustellen und bis Böhm. Leipa Aufklärungsabteilungen vorzutreiben. Schon um 5 Uhr früh des 20. war der Kaiser wieder bei der Arbeit und alsbald flogen Befehle nach allen Rich­tungen. Mouton hatte zu melden, wo die Divisionen Roguet und 0 r n a n o seien, und ihnen abermals einzu­schärfen, auszuruhen und Lebensmittel zu fassen. Sollten sie doch bald gegen Blücher verwendet werden. Die gleichzeitig eingetroifene Meldung, Vandamme habe die Lanciers (Chevaulegers) 0 r n a n o s nach Rumburg herangezogen, löste den Unwillen des Kaisers aus. Das habe Vandamme schlecht gemacht, ein solcher Befehl wider­streite der gesunden Vernunft. Lefebvre-Desnoettes möge diese Lanciers sofort über Löbau nach Görlitz schicken, von wo sie vom Hauptquartier zu ihrem Heereskörper ge­sendet würden. Auch M o r t i e r sollte keinesfalls den Marsch nach Seidenberg fortsetzen, sondern bleiben, wo er sich be­finde, da er vielleicht bald nach Lauban gesendet werde2). *) Ordres, II, 58 ; Rapports, II, 70. 2) Correspondance, XXVI, Nr. 20.416: Ordres, II, 60.

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