Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Dritte Folge, 1911)

Die Division Jellačić im Mai 1809. Quellenkritische Studie von Hauptmann des Generalstabskorps Wilhelm Wachtel

124 Wachtel. Schützen der Vorhut; die schwachen Sicherungsabteilungen der Grenzer wichen rasch zurück. Im Orte leisteten die Grenzer noch kurzen Widerstand, um den wenigen schon mit Brot beladenen Fuhrwerken1) Zeit zum Zurückfahren zu geben; dann wichen sie gegen die Lamm erbrücke. Unmittelbar nördlich dieser nahm die Kompagnie noch einmal Stellung, um die nachdrängenden bayrischen Schützen solange aufzuhalten, bis der allmähliche Übergang über die Brücke durchgefübrt war. Die Kompagnie Simunoviek wirkte hiebei durch Feuer vom südlichen Lammeruier unterstützend mit und warf nach beendetem Übergang einen Teil des jedenfalls nur flüchtig aufgebrachten Brückenbelages wieder ab. Während die Kompagnie Simrak über den Salzachsteg in die Kroatenhöhle zurückging, behielt die Kompagnie Simu- novich das südliche Lammerufer zunächst noch besetzt. Die bayrischen Schützen waren bis an die Lämmer gefolgt; trotz Einsetzens der 1. Grenadier- und 1. Kompagnie* 2) des 4. Infanterieregiments gelang es gegenüber der gut po­stierten Kompagnie Simrak nur wenigen Schützen, auf den Tragbalken der Brücke über den Fluß zu kommen. des bayrischen 4. und 8. Infanterieregiments fußt und ausdrücklich den Kampf der Schützen mit den österreichischen Sicherungsabteilungen am Nordende von Golling, sowie im Orte selbst erwähnt, wie dies auch die österreichischen Quellen anführen. Auch die Angabe H utters, daß Obrlt. Magerl im Orte 28 Gefangene machte, stimmt nicht völlig. Denn die Standestabelle für Mai 1809 des Grenzregiments Nr. 5 weist für die Zeit vom 1. bis 5. Mai beim ganzen Truppenkörper nur 7 Mann der 1. Kompagnie und 18 der 2. als kriegsgefangen aus. Höchstens diese 25 Mann dürften hier gefangen worden sein. Daß die Leute nicht der 6. Kompagnie angehörten, erklärt sich vielleicht dadurch, daß sie dieser für die Yerpflegsbeschaffung beigegeben wurden. s) Operationsjournal 1. Mai. 2) Die bayrischen Kompagnien waren derart bezeichnet, daß das 1. Bataillon die 1. Grenadier-, 1., 8. und 5., das 2. Bataillon die 2. Gre­nadier-, 2., 4. und 6. Kompagnie umfaßte (Königl. bayr. K. A., Vorarbeiten 1809); hier wird auch auf Grund der Berichte der Kommandanten des 4# und 8. Regiments nachgewiesen, daß es Kompagnien des 4. Regiments waren, während sie Mar et ich, Struber, 39, nach anderen bayrischen Akten als solche des 8. bezeichnet.

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