Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
Ein Beitrag zur vaterländischen Kartographie. 65 Grenze trifft, scheidet das Bosnae Begnum von dem sogenannten Türkisch-Kroatien. Die Grenze gegen Venetianisch-Dalmatien bildet zum großen Teile die Zermania (Zrmanja). Was die politische Einteilung von Kroatien betrifft, enthält die Karte 6 Komitatsbezeichnungen: Comitat Licca und Corbavia (Lika-Krbava), Zagrabiensis (Agram), Crisien- sis (Beiovar-Kreutz), Sagoriensis und Varasdinensis (Warasdin). Slavoniae Begnum. Das zwischen der Donau, Drau und Save liegende, von Kroatien durch die früher angegebene Grenzlinie getrennte Königreich Slavonien besteht aus dem Com: Possigiensis (Pozega), Valponensis (teils Virovitica [Veröcze], teils Syrmien), Veroczensis (Virovitica.[Veröcze]) und dem Sirmium Ducatus1) (Syrmier Komitat). Das Terrain in der Karte ist in der Hügelmanier dargestellt und weist einen Eortschritt im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Werken nicht auf. Dort, wo die Gebirge in gewaltigeren Dimensionen auftreten, wie in den Karpaten, zeigt die Karte eine etwas dichtere Anhäufung von Kuppenformen. Einen Unterschied zwischen Hochland, Karstterrain oder Bergland macht die Karte nicht. Die große ungarische Tiefebene, das Alföld, ist von ausgedehnten Sumpfstrecken bedeckt, die besonders häufig an der Donau und Theiß sowie im Temesvárer Banat Vorkommen. Die Karpaten tragen in ihrem westlichen Teile, den Westkarpaten, keine Gebirgsbezeichnungen, mit Ausnahme der Babahora M. (der heutigen Babia Gora in den Beskiden) und der westlich davon gelegenen Katzka M. (?). Der reichbewaldete Grenzkamm des karpatischen Waldgebirges von Poprád bis an das Siebenbürgische Hochland wird als Montes Carpathici bezeichnet. Am Ursprung der Latorcza steht Beskit M. und westlich von O-Badna an der sieben- bürgischen Grenze Hagymás M. (Lapos Hegység). Vom inneren karpatischen Bergland ist die wildromantische, dunkelblaue Seen, die sogenannten Meeraugen bergende Hohe Tatra mit Carpathici Montes, und darin nur der Kriwany M. (Krivan) *) *) Im Frieden von Karlowitz vom Kaiser Leopold I. zum großen Teile erworben. Die Familie Odesealobi erhielt hievon die Herrschaft Illők mit dem Titel eines Herzogs von Syrmien. Mi.teilungen des k. und k. Kriegsa ckivs. Dritte Folge. V. Bd. 5