Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

52 P aldus. liehe Ingenieurhauptmann Stephan Wallner1) lieferte 1699 eine meisterhaft ausgeführte handschriftliche Karte von Ungarn östlich der Theiß bis Siebenbürgen und von Tokaj bis Nagybecskerek * 2) im Maße 1:256.000, mit der Darstellung der kaiserlichen und türkischen Lager etc. Es sind sechs gezeichnete Blätter in Farben mit einer Gradeinteilung. Die östlichen Längen wurden von den Kanarischen Inseln ge­rechnet. (Von der Cornariae insulae.) Die kartographischen Leistungen des kaiserlichen Ingenieurobristen Morando Visconti sind für Siebenbürgen von Bedeutung.3) Eine interessante Ansicht der Belagerung von Ofen 16864) zeichnete der kaiserliche Ingenieur Joh. Dom. Fontana,5 6) eben­so stammt von ihm eine perspektivische Ansicht der Schlacht von Hársany (Mohács)'-') am 12. August 1687, dem Grafen Anae Sylvio Piccolomini gewidmet. Er entwarf ferner den „Plan von Breisach, der Landt- und Neustatt-Insul sowie des Forts Mortier” (1:4.000), 1 gez. Blatt (1699) 7) und den „Plan des neuen Projects über die Statt Costantz (Konstanz) am Boden See”, 1:3.800, 1 gez. Blatt.8) Der kaiserliche Ingenieur Karl Josef de Juvigni9) entwarf einen Grundriß von Ofen mit der Belagerung vom *) Wurde im Mai 1687 als Ingenieur in kaiserliche Dienste mit monatlich 30 Gulden Gage aufgenommen (K. A., H. K. R. 1687, Prot. Reg., 243) und starb 1709. 2) K. A., Kartenabt. H III c 103. 3) Näheres siehe bei Siebenbürgen. 4) K. A., Kartenabt. H IIIc 151, Faksimile. Vergl. auch Veress Endre, Gróf Marsigli Alajos Ferdinand jelentései és térképei Budavár 1684—1686-iki ostro-mairól. Budapest 1907. 5) Joh. Dominikus Fontana wurde mit Dekret vom Mai 1687 als kaiserlicher Ingenieur mit 30 Gulden monatlicher Gage, in Anerkennung seiner im verwichenen Feldzug geleisteten guten Dienste, angestellt. 1701 war er Ingenieurobristleutnant bei der kaiserlichen Armee im Reiche, leitete 1702 die Belagerung von Landau, wo er am 4. September schwer verwundet wurde. 1703 war Fontana im Hauptquartier bei der kaiserlichen Armee im Reiche und starb als Direktor der Festungen im Reiche und am Rhein im Jahre 1705. 6) K. A., Kartenabt. H IIIc 121. 7) K. A., Kartenabt. G Ic 62. 8) K. A., Kartenabt. G Ic 288. 9) Wurde mit Mai 1687 als kaiserlicher Ingenieur mit 50 Gulden monatlicher Gage angestellt. (K. A., H. K. R. 1687, Prot. Exp., 243.)

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