Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
40 Paldus. Die längs der Save eingezeichneten Wachhäuser sind in der Zeichenerklärung nicht berücksichtigt. Das längs des Grenzzuges in der Karte enthaltene Kommunikationsnetz beschränkt sich zumeist auf solche Bewegungslinien, welche die Grenzkommissionen in der Erfüllung ihrer Aufgabe benutzten; sie sind jedoch nicht charakterisiert. Ingenieur Müller arbeitete während seines Aufenthaltes in Nürnberg eine Karte über die Grenzscheidung im Karlo- witzer Frieden 1699 in trefflicher Akkuratesse und großer Schönheit im kleinen Maße auf 24 Blätter (?) Pergament ins reine, welche er dem Prinzen Eugen in Wien überreicht haben soll.x) Tatsächlich gelang es dem Verfasser, dieses prachtvoll ausgeführte Kartenwerk Müllers, welches eine Reduktion seiner Grenzscheidungskarte bildet, im Original aufzufinden.* 2) Das gewiß einzig in seiner Art vorfindliche Werk einer Grenzscheidung aus der damaligen Zeit besteht aus einem gezeichneten Übersichtsblatt im Maße 1 : 500.000 und 39 gezeichneten Sektionen 1 :37.500 und führt den Titel: „Mappa Geographico-Limitanea in qua Imperiorum Caesaréi et Otto- manici Confinia in almae pacis Carlovitzensis congressu de- creta et a duobus utriusque imperi commissaris instituta solenni expeditions partim naturaliter per montes flumina et fluviolos partim artificialiter erectis suo loco terrae lapidumque cumulis stabilita atque statuta exceptis iis quae Transylva*) Doppelmayr, Hist. Nachricht, v. d. Nürnb. Mathem. u. Künstl. etc. 2) Das Original befindet sich als Cimelie in der k. k. Hof- Bibi., C. P. Min. 85, wohin es offenbar im Jahre 1738 gelangte, als Kaiser Karl VI. die kostbare Bibliothek des Prinzen Eugen nach dessen Tode von der Erbin Viktoria von Savoyen, vermählten Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen, gegen eine jährliche Kente von 10.000 Gulden erwarb und der k. k. Hof-Bibliothek überwies. (Mosel, Geseh. d. k. k. Hof-Bibliothek, Wien 1835, 137.) —Die einzig bekannte Kopie befindet sich im k. u. k. Kriegsarchiv. (K. A., Kartenabt. BIXc 634.) Dieselbe stammt von den Leutnants Andraides, Eeigeli, Heilberg, Hirhenhann, den Kondukteurs Kuntzl, Lackrer und Mazurides, ferner A. Buxbaum und Stift. Sie trägt auf der Rückseite die Jahreszahl 1751.