Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

Ein Beitrag zur vaterländischen Kartographie. 31 mit seinem Hauptarm in die Save fällt. Von hier bildet die Save bis an die Mündung der Una die Grenze. Der Lauf des Unaflusses schließt die Besitzungen „Seiner kaiserlichen ottomanischen Majestät” gegen Bosnien ab. Novi, Dubica, Jasenovac, Doboj und Brod auf bosnischer Seite mußten von den kaiserlichen Besatzungen geräumt werden. Kostajnica und die Inseln unterhalb des Gebietes von Novi gegen die Save zu bleiben im Besitz des Kaisers etc.1) ’) Die Grenzen zwischen dem Königreich Ungarn und dem türkischen Reich nach dem Friedensschluß von Vasvár 1664, zeigt die Karte des kais. Oberingenieurs Mart. Stier aus dem Jahre 1664 (sowie Ausgabe 1684), durch die Angaben folgender Grenzposten: „Croatische und Meer Grentz Posten, Windische und Banatische Grentze, Graff Serinische Grentz Plätze, Battianische Grentz Plätze, Raberische Grentz Posten, Bergstatterische Grentz Plätze, Ober Ungarische Grentz Plätze und Türkische Grentz Posten.” (K. A., Kartenabt., B IX a 488.) Was die Grenzen betrifft, diente dieselbe für folgende Karte als Grundlage: „Ungefähre Demarcationsliuie des österr. u. türk. Besitz­standes in Ungarn nach dem Vasvárer Waffenstillstände (1664) etc.” (Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen, I., Taf. IV „Der Kriegsschau­platz in Ungarn und der nördlichen Türkei.”) Als Kuriosum sei noch eine Handzeichnung des kais. GL. und FM. Fürsten Raimund Montecuccoli über Ungarn aus dem Jahre 1664 mit der Demarkations­linie des Vasvárer Friedenschlusses erwähnt. (Ausgewählte Schriften des FM. Montecuccoli, I, CXX1I. Narrazione della Campagna deli’Anno 1663 in Ungheria.) Im Frieden von Passarowitz (Pozarevac) 1718, in welchem Kaiser Karl VI. Serbien und einen Teil der Walachei gewann, ver­schoben sich die Grenzen im Osten an die Aluta und Südlich der Save, Serbien einschließend, bis Dubica. Im Frieden von Belgrad 1739 gingen dem Kaiser diese Erwerbungen wieder verloren. Ein Vergleich der heutigen südlichen Grenze der österr.-ungar. Monarchie mit jener aus dem Jahre 1699, ergibt eine Verschiebung derselben an die untere Donau bis Orsova. Ausgenommen das kleine Gebiet am Bosutfluß decken sich diese beiden Grenzlinien längs der Save und Una bis nach Uncani vollkommen. Das damals strittige Territorium von Novi, welches 1703 den Türken zurückgegeben wurde, gehört heute zum Königreich Kroatien. Vom M. Klepala (nordwestlich Dobretin bei Novi) decken sich beide Grenzen wieder bis an den Oberlauf der Glina. Während die Grenze vom Jahre 1699 das Gebiet von Cetin den Türken überläßt, gehört dieses heute zu Kroatien. Von den Plitvicer Seen ersteigt die Grenzlinie des Karlowitzer Friedens die Pljesevica planina und hält sich im allgemeinen bis an das Triplex confinium bei Knin auf den Höhen, während sie heute weiter östlich führt und sich in die Flußtäler der Una und des Tiskovac, einem Nebenfluß der Kerka, hinabsenkt.

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