Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Dritte Folge, 1906)

Hauptmann Just: Das Herzogtum Warschau von seinen Anfängen bis zum Kampf mit Österreich 1809

52 Just. Stand von annähernd 4300 Mann1) unter das Kommando des Marsch alls Mortier, Herzog von Treviso, urn am 14. Juni unter den Augen Napoleons bei Friedland im Verein mit der Division Zaj^czek als ebenbürtige Kampfgenossen der französischen Truppen mitzukämpfen für die „Gloire” des Imperators * 2). General Zaj%czek, ursprünglich mit der Formierung der Nordlegion betraut, war über Befehl Napoleons nach Posen geeilt, um die Volksbewaffnung im Kaliszer Kreise einzuleiten. Die Formierung der Legion war noch nicht beendet, als Teile derselben bereits gegen Graudenz 3) und Thorn in Verwendung kamen. Am 6. März gab aber Napoleon dieser unfertigen Legion eine andere Bestimmung. Nur eine kleine Abteilung, die nach dem Falle Danzigs um zwei polnische Bataillone vermehrt wurde, blieb vor Graudenz zurück. Die vier Kaliszer und zwei Warschauer Bataillone, sechs Geschütze, sowie die ganze polnische Reiterei sollten ein,,polnisches Observationskorps” unter Kommando Z aj a,czeks bilden. Dasselbe hatte einen Stand4 *) von ungefähr 4000 Mann Infanterie und 2000 Reitern, mit dem Hauptquartier in Neidenburg. Das Korps sollte die „Große Armee” in ihrer rechten Flanke von Allenstein bis Neidenburg und an den Omulevv sichern6), die Reiterei desselben, auch wenn sie noch so schlecht ausgerüstet wäre, Napoleon die Kosaken vom Leibe halten, die erschöpfte französische Kavallerie ablösen und die Straßen und Wege sichern6). Zajaczek habe zu trachten, mit den Kosaken in Fühlung zu kommen und über jede feindliche Bewegung zu berichten. Sein Verhalten ’) Hopfner gibt auf Beilage G zu Bd. Ill als Stand 6 Bataillone mit 4000 Mann an, was einer Angabe Liskennes in der Bibliotkfeque historique, Tom. VH, 220, gleichkommt, die im Yerbande des X. Korps an Polen 3941 Mann Infanterie und 520 Mann Kavallerie ausweist. s) Thiers, VII, 483. 3) Hopfner, IV, 713. 4) Nach Thiers, VII, 441 und anderen Quellen, während Hopfner, III, 554, das Korps auf 6000 Mann Infanterie und 3000 Beiter einschätzt. l) C. d. N. I., Tom. XIV, 393, Nr. 11.957; 394, Nr. 11.958; 411, Nr. 11.979: 442, Nr. 12.032; 503, Nr. 12.130; Thiers, VII, 441. 6) C. d. N. 1., Tom. XIV, 327, Nr. 11.864; S42, Nr. 11.893; 347, Nr. 11.897.

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