Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Dritte Folge, 1906)

Major Semek: Repressaliengefechte gegen die Montenegriner im Jahre 1838

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Sernek.

bildeten die Scheide zwischen dem Kaiserstaat und dem BergvolkJ), trennten dieses von der Sehnsucht seiner Jugend, dem geträumten Ideal seiner Lieder, „dem leuchtenden Meer mit seinen Schätzen, seinem Handel und Verkehr”.

"Wild und zerklüftet, wie an den Grenzen, türmen sich auch die Felsen im Innern des Landes und nur unwillig lassen sie den engen dunklen Tälern Kaum, die, sich zwischen ihnen windend, spärliche Flächen harter mühevoller Bebauung erschließen.

"Wohl breitete sich schon 1838 ein verhältnismäßig reiches Netz von "Wegen über Montenegro, hier in das türkische, dort in österreichisches Gebiet mündend. Aber der Fremde bangte, wenn er die Pfade betreten sollte, die oft nur dem Auge des Einheimischen erkennbar waren, — schmale, den Felsen abgerungene, meist nur fußbreite Steige, bald neben gähnenden Klüften, dann wieder im wirren Zickzack über schwindelnde Höhen führend, oft durch herabgestürzte Felsblöcke versperrt, durch breite Abgründe unterbrochen. —Nur wenige waren allgemein benützbar, vor allem jener, der von Cattaro nach des Landes Hauptort, Oettinje, führte und von dort nach dem albanischen ^abljak in türkisches Gebiet sich wandte. Von beiden Teilen dieses Weges zweigten zahlreiche Verbindungen nach Osterreichisch-Albanien ab; — benützbar für die Montenegriner zu ihren Einfällen und Raubzügen, aber meist unpassierbar für die Ausrüstung geschulter Truppen. Wege, wie das räuberische Bergvolk sie brauchte, ihm alle Chancen bietend, dem Gegner alle verwehrend.

Montenegro war unbezwingbar durch den Mangel an Kommunikationen. Das Volk wußte dies, darum wies es auch das Danaergeschenk mit Entrüstung zurück, das der französische Marschall Marmont 1807 ihm antrug — Straßen durch das Land zu bauen.

Außer dem Hauptweg von Cattaro führten auch aus verschiedenen anderen Ortschaften des Berglandes, besonders in den südlichsten Teil österreichischen Besitzes, mehrere *)

*) Paic und Scherb, Die Czernagora.